Seenbericht 2021: Weißensee nur mehr auf Platz zwei
Die Wasserqualität von 40 Kärntner Seen wird jährlich überprüft. Laut aktuellem Seenbericht verdienen 70 % der Seen dabei ein „ausgezeichnet“. Oberkärntner Wermutstropfen: Der Klopeiner See löste heuer den Weißensee als klarsten See Kärntens ab.
Die Landes-Umweltabteilung und das Kärntner Institut für Seenforschung präsentierten den mittlerweile 36. Seenbericht. Der Rückblick auf das Jahr 2021 bescheinigt unseren Seen eine hervorragende Wasserqualität: 40 Seen wurden überprüft, 28 davon weisen eine ausgezeichnete Wasserqualität auf (die 70 Prozent). Diese Gewässer zählen zu den nährstoffarmen Gewässern, beinhalten klares Wasser und wenig Algen. Mit der geringen Nährstoff-Konzentration gehen auch hohe Sichttiefen einher, denn die Lichtdurchlässigkeit ist besser. Im heurigen Bericht schaffte es der Klopeiner See bei der optischen Qualität mit einer maximalen Sichttiefe von 10,4 Metern auf Platz eins. Der üblicherweise an erster Stelle stehende Weißensee rutschte mit 10,3 Metern knapp auf Platz zwei ab, dahinter befindet sich schon der Millstätter See mit 8,6 Meter Sichttiefe.
Trockenheit wirkte sich aus
„Seen reagieren vorwiegend mit der Produktion von Schwebealgen auf sich ändernde Nährstoff-Verhältnisse. Diese sogenannte „Trophie“ wird vom Wetter, besonders vom Niederschlag, von der Wassertemperatur und der Nutzung der Einzugsgebiete beeinflusst“, erklärt Seenforscherin Roswitha Fresner, die gemeinsam mit Umweltlandesrätin Sara Schaar und dem Leiter der Umweltabteilung den Seenbericht präsentierte. Trotz sehr feuchtem Winter 2020/2021 entstand insgesamt in Kärnten ein Niederschlagsdefizit. Starker Regen im Sommer blieb aus, somit auch größere Einschwemmungen von Nährstoffen (z. B. von landwirtschaftlich genutzten Flächen). Dies könne 2021 als Ursache für die vielen als nährstoffarm eingestufte Seen angeführt werden. Starkregen-Ereignisse sorgen vor allem bei Seen, die von landwirtschaftlichen Flächen umgeben sind, für besonders viel Nährstoffeintrag. Zum Seenbericht: www.kis.ktn.gv.at.