Seebodner demonstrierten auf Autobahnparkplatz
Vom heftigen Regen nicht abschrecken ließen sich die Bürgerinitiative „L(i)ebenswert Seeboden“ (BI) und rund 200 Seebodener Bürger. Sie zogen über die gesperrte Autobahn, um gegen die geplante ASFINAG-Parkplatzvergrößerung an der A 10 zu demonstrieren.
Mit Warnwesten, Regenschirmen und Mikrofonen ausgestattet ging es von Seeboden aus auf den Autobahnparkplatz oberhalb der Marktgemeinde, dessen geplanter Ausbau der Stein des Anstoßes ist. Die Autobahn wurde dafür in Richtung Salzburg vorübergehend gesperrt. Seit fünf Jahren kämpft die BI gegen den Ausbau des vorhandenen Parkplatzes. Geplant ist eine Vergrößerung von vier auf 15 LKW Stellplätzen und 32 PKW Parkplätze. Dadurch befürchten die Anrainer einen Anstieg der Feinstaub- und Lärmbelastung durch parkende, sowie an- und abfahrende Fahrzeuge und das nur 150 Meter entfernt vom Wohngebiet des „Luftkurortes“ Seeboden. Der Standort wurde von der ASFINAG ausgewählt und für geeignet befunden, laut einem von ihr in Auftrag gegebenen Lärmgutachten würden die gesetzlichen Parameter eingehalten. Ein Gegengutachten, das von der BI an der TU Wien in Auftrag gegeben wurde, wiederspricht dem der ASFINAG, Grenzwerte würden hier überschritten.
Enteignungen vorgenommen
Die BI fürchtet, in Seeboden deutlich an Lebensqualität zu verlieren, die gesundheitlichen Risiken werden erhöht. Für die Parkplatzvergrößerung soll rund drei Hektar Wald gerodet und die Flächenvergrößerung durch eine massive Aufschüttung erreicht werden. Auch forderte die BI eine Rückgabe enteigneter Grundstücke. Ungewöhnlich für den rechtlichen Berater der BI, Dr. Arnold Riebenbauer, dass Grundstücke enteignet wurden, bevor noch geologische- oder Umweltgutachten auf dem Tisch lagen. Wie auch der ORF berichtete, seien die Verfahren nach Wasser- Naturschutz- und Forstrecht zwar schon 2016 eingereicht, diese sollten aber erst 2020 abgeschlossen sein. Die ASFINAG plane den Baustart für 2021, der Ruf nach alternativen Standorten finde kein Gehör.
