Schweinshaxen gegen die Schweinepest
Silvester ist für Lainach, Gemeinde Rangersdorf, ein „besserer Festtag“. Zum Gottesdienst bringen die Kirchenbesucher Schweinshaxen, manchmal auch Speckstücke und Würstl, mit. Diese werden anschließend von Bgm. Franz Zlöbl versteigert.
Der Überlieferung nach wütete vor „etla hundert Jahr“ im Mölltal die Schweinepest. Um ihrer Herr zu werden, nahm man Zuflucht zum Viehpatron, dem Hl. Silvester, und gelobte ihm an seinem Festtage, dem 31. Dezember, bis zum Ende der Zeiten Schweinshaxen zu opfern. Dieser Brauch hat sich bis heute erhalten. Nach dem Ende des Gottesdienstes versammelten sich auch diesmal wieder zahlreiche Kirchenbesucher, um die 33 Schweinshaxen, einen halben Schweinskopf und einen großen Bauerkorb zu ersteigern. „50 Euro zum Ersten, 60 Euro zum Ersten, 70 Euro zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten“, nahm Bgm. Franz Zlöbl lautstark die Versteigerung vor, an deren Ende die ansehnliche Summe von 2.385 Euro stand. Diese wird für die Erhaltung der Kirche verwendet.
St. Margaretha und St. Silvester
Die kleine Kirche ist zwei Heiligen geweiht, der Hl. Margaretha und dem Hl. Silvester. Dieser soll nach einer frühmittelalterlichen Legende den kranken römischen Kaiser Konstantin den Großen vom Aussatz geheilt und getauft haben. Papst Silvester starb am 31. Dezember 335. Der spätgotische Bau, der später barock umgestaltet wurde, wurde im Jahr 1521 als „Capellas Margarethe“ eingeweiht. Im linken Seitenaltar wird der Hl. Silvester dargestellt, im großen Fresko im Kirchenschiff werden zwei Legenden des Hl. Silvester dargestellt. Das Deckenfresko enthält auch die Worte: „Heiliger Sylvester, nach Maria der Staller Tröster“. „Damit sind die Bewohner der Pfarre Stall gemeint, die ja die Filiale zu Lainach als ihre Wallfahrtskirche betrachteten. Lainach kam erst im Zuge der Pfarregulierung 1787 zur damals selbständig gewordenen Pfarre Rangersdorf“, erklärt der Lainacher Richard Dabernig.