Chronik - Schutz der Naturjuwele verlangt auch unangenehme Maßnahmen


Schutz der Naturjuwele verlangt auch unangenehme Maßnahmen

Bei der 5. Seenkonferenz zog Landesrat Fellner gemeinsam mit Gemeindeabteilung und Architekturhaus nach fast zwei Jahren Kärntner Seenkonferenz Bilanz.

Um den Schatz der Kärntner Seen für künftige Generationen zu sichern hat die Landesabteilung für Raumplanung einen breiten Prozess gestartet, der gemeinsam mit Fachleuten sowie Bürgern und Bürgern Spielregeln für den Umgang mit diesem kostbaren Gut entwickeln soll. An insgesamt vier Tagungsterminen diskutieren Landes- und Gemeindepolitiker, Verwalter aus den Fachabteilungen des Landes und der Gemeinden, Vertreter von Tourismusverbänden und den Bundesforsten, Planer, Architekten, Baukulturinitiativen, Unternehmer, Anrainer und Interessierte angeregt und ergebnisoffen über die Zukunft der Kärntner Seen. Beim heutigen 5. Abschlusstermin wurde Bilanz gezogen.

Verbauung der Seeufer eindämmen

Die Notwendigkeit dieses intensiven Prozesses strich Gemeindereferent Landesrat Daniel Fellner heraus, indem er auf die 1270 stehenden Gewässer in Kärnten verwies: "Wir müssen unsere Augen schärfen für diese Naturjuwele, die Kärnten zu bieten hat und gleichzeitig einen kritischen Blick auf die Bausünden der Vergangenheit zulassen. Die Seen-Idylle, die man heute noch finde, gelte es für die nächsten Generationen zu erhalten. Der Landesrat verhehlte nicht, dass dies auch mit schmerzhaften Entscheidungen verbunden sein werde: "Wenn wir sagen, dass wir freie Seezugänge erhalten wollen, dann wird auch das eine oder andere Bauprojekt nicht umsetzbar sein." Im neuen Raumordnungsgesetz, das Fellner noch im Sommer in die Begutachtung schicken möchte, wird es neue Spielregeln geben, um die Verbauung der Seeufer einzudämmen. "Wir reden nicht von einem totalen Baustopp, sondern davon, dass wir Entwicklungskonzepte für unsere Seen brauchen - auch gemeindeübergreifend." Eine deutliche Absage erteilte der Landesrat darüber hinaus Zweitwohnsitzen: "Die sind der Tod einer Gemeinde."

Neue Spielregeln

Beim heurigen fünften Tagungstermin stellte der Landschaftsplaner Andreas Winkler den Masterplan für das Ostufer des Weissensees vor und der Südtiroler Landesverwalter Frank Weber gab tiefe Einblicke in die Entstehung des dortigen Raum- und Landschaftsgesetzes. Franz Sturm, der Abteilungsleiter für Gemeinden und Raumordnung im Amt der Kärntner Landesregierung, skizzierte die Zielsetzung der Kärntner Seenkonferenz: "Das Ziel der Kärntner Seenkonferenz besteht darin, für den Umgang mit den Seeufern im Land Kärnten neue Spielregeln zu definieren, die der Allgemeinheit Zugangsrechte und den künftigen Generationen Gestaltungsmöglichkeiten erhalten. Dazu wird es erforderlich sein, neue Wege zu beschreiten und innovative Planungsinstrumente zu entwickeln, um die Erwartungen der Grundeigentümer, aber auch die Interessen der Bevölkerung miteinander in Einklang zu bringen."

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