Dellach - Schloss voll Geschichte und Kunst


Schloss voll Geschichte und Kunst

Eine besondere und sehr gut erhaltene Burg im Oberen Drautal ist Schloss Stein in der Gemeinde Dellach. Besucher konnten die im Privatbesitz befindliche und bewohnte Burg am Tag des Denkmals (26. September) bei einer Führung besichtigen.

Die Anlage erhebt sich 200 m über dem Talboden auf zwei unzugänglichen Felsen an der Nordseite der Gailtaler Alpen und ist weithin sichtbar. Die Burg bzw. Schloss Stein stammt aus dem 12. Jahrhundert und wurde von Ministerialen der Grafen von Ortenburg, den Herren von Stein, als Wehrburg errichtet. Der Bergfried war ursprünglich durch eine Holzbrücke mit dem Palas verbunden. Die Burg erlebte mehrere Besitzerwechsel, von den Görzer Grafen, in deren Besitz sie lange war, ging sie an die Grafen von Cilli und später an die Habsburger über. Um 1500 gab König Maximilian I., der spätere Kaiser, Schloss Stein an Lukas von Graben zu Lehen, dieser war ein Sohn des bedeutenden Virgil von Graben in den Diensten Graf Leonhards.

Stolze Burg mit Doppelkapelle

Die Familie Rosenberg, die seit 1681 bis heute im Besitz der Anlage ist, hat diese im Gegensatz zu vielen anderen Burgen nicht barock, historistisch oder modern überformt. „Das Schmuckstück bildet die in der Nordostecke befindliche Schlosskapelle, die um 1500 in eine Doppelkapelle umgebaut wurde und von den Südtiroler Künstlern Bartlmä Firtaler und Simon von Taisten plastisch und malerisch einzigartig gestaltet wurde“, wie Johannes Orsini-Rosenberg und Sohn Heinrich bei der Führung am Tag des Denkmals deutlich machten. Die farbenprächtigen, über 500 Jahre alten Wandmalereien (Evangelistensymbole, Kirchenväter, Ranken, Wappen, Schutzmantelmadonna, Stifterfamilie) der Kapelle sowie Schnitzfiguren begeisterten die vielen Besucher. Die obere Kapelle zu St. Martin wurde von Bartlmä Viertaler umgebaut und das Werk um 1505 vollendet. Die untere Kapelle ist dem hl. Valentin geweiht, mit der oberen verbunden durch eine rechteckige Öffnung in der Decke. Die Burg zählt zu den interessantesten Profanbauten Kärntens. Sie ist insbesondere im Sommer und im Herbst bewohnt. 

Karl Brunner

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