Spittal - Radlobby mahnt Verkehrskonzept ein


Radlobby mahnt Verkehrskonzept ein

Kurz vor der kommenden Gemeinderatswahl erinnert die „Radlobby Spittal“ die Spitzenkandidaten der antretenden Parteien an das im Frühjahr 2019 vorgestellte Verkehrskonzept für die „Lieserstadt“.

Schon gut zwei Jahre ist es her, dass in Spittal das neue Verkehrsentwicklungskonzept (VEK) präsentiert wurde. Spittal zeigte reges Interesse daran, rund 500 Bürger waren damals zur Präsentation ins Spittl gekommen. Von den Vertretern der Stadtgemeinde gab es große Zustimmung und auch Versprechen zur Umsetzung. Kernthemen des VEK sind u. a. eine Verringerung des innerstädtischen Verkehrs und der Ausbau von Radwegen und Fußgängerbereichen. Die Umsetzung des VEK gehe aber nur zögerlich voran. „Wir drängen darauf, dass es auch umgesetzt wird, so Gregoria Hötzer, Sprecherin der „Radlobby Spittal“ entschlossen. Mit einer Plakataktion mahnt die „Radlobby“ bereits seit längerem die Umsetzung ein. Anlässlich der bevorstehenden Wahl wandten sich die Mitglieder an die Bürgermeisterkandidaten Gerhard Pirih (SPÖ), Markus Unterguggenberger (ÖVP), Christoph Staudacher (FPÖ), Gerhard Köfer (Team Kärnten), Ludwig Gasser (NEOS) und Johannes Tiefenböck (Grüne) und fragten nach, welche im VEK vorgestellten Maßnahmen sie als Bürgermeister als erste in Angriff nehmen würden.

Umsetzung läuft

So betont der amtierende Bürgermeister Gerhard Pirih: „Es wird im Hintergrund laufend an der Umsetzung des Verkehrsentwicklungskonzeptes gearbeitet.“ Ein erster Schritt sei die Durchsetzung des Fahrverbots für den Schwerverkehr ab 7,5 Tonnen in der Innenstadt als Voraussetzung für eine Begegnungszone. Konkret soll noch in diesem Jahr die 10.-Oktober-Straße für Radfahrer und Fußgänger attraktiv gestaltet werden. Auf einen diesbezüglichen Stadtratsbeschluss verweist auch StR Christoph Staudacher als Straßenbaureferent. Er will generell im Zuge der Kanalbaumaßnahmen und in Abstimmung mit dem Land Kärnten für „Sanierung und Neubau von Rad- und Gehwegen“ sorgen sowie entsprechende Markierungen und Beschilderungen anbringen. Die Notwendigkeit von Bewusstseinsbildung und Information der Bürger nennt Markus Unterguggenberger an erster Stelle. Ihm ist die Weiterentwicklung der Radwege in der Innenstadt einschließlich der Anbindung an die überregionalen Radwege ein Anliegen. Team Kärnten-Chef und Bürgermeisterkandidat Gerhard Köfer sieht „grundsätzlich alle Verkehrsteilnehmer als gleichberechtigt an“. Wie seine Mitbewerber bekennt er sich zum Ausbau und der Sanierung der Radwege und der Radinfrastruktur in Spittal. Zu letzterem gehören für ihn Stellplätze, Radboxen oder Mieträder. „Hier gibt es in Spittal noch viel zu tun.“

„Bahnhofstraße dringend umsetzen“

Ähnliches will auch Ludwig Gasser. Er kann sich vorstellen, neben einer Attraktivierung und Beruhigung des Hauptplatzes und des Neuen Platzes auch eine Tempo 30-Beschränkung auf den Landesstraßen im Ortszentrum zu erwirken. Außerdem verweist er auf Fördertöpfe des Bundes für Rad-Infrastruktur, die „auf jeden Fall in Anspruch genommen werden sollten“. Johannes Tiefenböck bekennt sich „vollumfänglich“ zu dem gemeinsam beschlossenen Verkehrskonzept und dazu die Umsetzung in kleineren und größeren Schritten, aber unverzüglich voran zu treiben. Kurzfristig durchführbare Maßnahmen wären für ihn die Schaffung geeigneter Radabstellmöglichgkeiten im Stadtzentrum oder Hinweistafeln bezüglich Radwegenetz und Radfahrmöglichkeiten. Dringend umsetzen würde er das VEK in der unteren Bahnhofstraße, wo es durch Raser immer wieder zu gefährlichen Situationen kommt, und eine Radverbindung entlang der B100 zu den Märkten und dem expandierenden Gewerbegebiet im Osten der Stadt.

Grundsätzlich bekannten sich alle Wahlwerber zur Umsetzung des VEK. „Wir sehen es als positiv an, dass sich alle mehr oder weniger Gedanken v.a. zum alltäglichen Radfahren und zu Fuß gehen in der Stadt machen und die Bedingungen dafür verbessern wollen“, schreibt die „Radlobby Spittal“ in ihrer Stellungnahme. „Überrascht hat uns, dass Grundidee und Inhalt des VEK nicht allen zur Gänze geläufig zu sein scheinen. Wir freuen uns aber, dass alle ausdrücklich unseren ehrenamtlichen Einsatz schätzen und mit uns auch künftig zusammenarbeiten wollen.“

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