Spittal - Orange setzt ein Zeichen


Orange setzt ein Zeichen

Ein Oranges Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen setzte auch der Soroptimistclub Spittal/Millstättersee, nämlich mit einem Schweigemarsch durch Spittal zum Auftakt der 16-tätigen Kampagne „Orange the World“. Bis Freitag werden noch mehrere Gebäude orange beleuchtet werden, um auf die Gewalt-Thematik aufmerksam zu machen.

Der 25. November war der int. Tag gegen Gewalt an Frauen. Von diesem Aktionstag bis zum 10. Dezember, dem int. Tag der Menschenrechte, machen Frauenorganisationen weltweit darauf aufmerksam, dass Frauen und Mädchen besonders häufig Opfer von Gewalt werden. Während der „16 Tage gegen Gewalt“ werden die FH Kärnten, das BZ Litzlhof und das Schloss Rothenthurn in Oranger Farbe erstrahlen. Die Clubschwestern des Soroptimistclubs Spittal/Millstättersee mit Präsidentin Bärbl Humitsch wollten mit ihrem Schweigemarsch durch Spittal wieder auf diese Problematik aufmerksam machen. Mit Plakaten, orangen Schirmen und Kerzen marschierten sie öffentlichkeitswirksam vom Krankenhaus Spittal bis zur Fachhochschule Kärnten. Die Kundgebung endete beim Schloss Porcia, wo Kerzen und Transparente niedergelegt wurden. Nachdem in Österreich seit Jahresbeginn 28 Frauen ermordet wurden hatten die Soroptimistinnen nur eine Botschaft: „Stoppt Gewalt an Frauen!“

Mehr Hilfe gesucht

In Österreich erfährt jede 5. Frau ab ihrem 15. Lebensjahr psychische, körperliche oder sexuelle Gewalt. Vorwiegend handelt es sich dabei um häusliche Gewalt.  In den eigenen vier Wänden geschehen die meisten dieser Vorfälle, in Familie oder Partnerschaft. Die Corona-Pandemie habe diese Problematik noch einmal verschärft und gerade während eines Lockdowns sei die Hürde für Frauen, sich Hilfe zu holen noch einmal größer, sagt LR Sara Schaar als für Frauenangelegenheiten zuständige Referentin. Das zeigen auch die Zahlen der Kärntner Frauenberatung, die im Zeitraum eines Jahres über 15.000 Klientinnen und über 23.000 Beratungen verzeichnet. In den vier Kärntner Frauenhäusern wurden in dieser Zeit um gut 10 % mehr Frauen aufgenommen, sie bleiben länger und auch der Nachbetreuungsbedarf sei gestiegen. Das bestätigte auch die Leiterin des Frauenhausen in Spittal, Mag. Angelika Hinteregger, die Einrichtung in Spittal sei zu über 90% ausgelastet. Diese Anlaufstellen sind auch während des Lockdowns und über die Feiertage immer offen.

Unterstützung gibt es

Es gibt Kärntenweit einige Initiativen, die bei Gewalterfahrungen oder präventiv Hilfestellung bieten. Z. B. die Kärntner Beratungshotline für Frauen und Mädchen (Tel. 0660-2442401) gibt es seit Beginn der Pandemie. Diese Telefonnummer findet sich bis 10. Dezember auch auf jedem Kassenbon des SPAR-Konzerns. SPAR möchte damit niederschwellig auf die Themen Gewaltprävention und Gewaltschutz aufmerksam machen. Seit Herbst dieses Jahres gibt es in Kärnten auch zwei neue Initiativen, bei denen man sich Hilfe holen kann. Der „mobile Familiencoach“ der Diakonie De La Tour berät Familien in schwierigen und belastenden Lebenssituationen. Zur richtigen Anlaufstelle in sozialen Fragen hilft der „Kärntner Soziallotse“ (www.wohin.or.at), ein Dienst, der seit Anfang Dezember an den Wochentagen erreichbar ist. Eine online-Broschüre mit Kontakten zu allen Hilfs- und Unterstützungsangeboten gibt es auf der Homepage des Frauenreferats (https://frauen.ktn.gv.at).

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