Sommer - Oberkärnten steht ein ruhiger Sommer bevor


Viele Veranstaltungen hängen noch in der Schwebe

 Kulinarische Feste, Kunstmärkte, Kirchtagsfeiern, Sommerfeste – in unserer Region kommen Festbesucher im Sommer normalerweise voll auf ihre Kosten. Heuer muss allerdings auf viele gesellschaftliche Zusammenkünfte verzichtet werden, da bis Ende August Großveranstaltungen nicht erlaubt sind.

 Der Begriff „Großveranstaltung“ ist noch nicht genau definiert. Es gehe um Schutzbestimmungen, wie etwa den Mindestabstand, erklärt dazu Kultur-Staatssekretärin Ulrike Lunacek. Doch „es geht um die Gesundheit“, sagt Hans Ackerer, Obmann des Kräuterdorf-Marketingvereins Irschen. Schon einige Tage, bevor das Verbot von Großveranstaltungen verkündet worden war, ist in Irschen bereits die Entscheidung getroffen worden, das Kräuterfestival sowie das Irschner Heimattreffen abzusagen. Produziert wird dennoch normal, die Produkte der Irschner Kräuterbäurinnen werden online und im Kräuterhaus „Pfarrstadl“, das am 27. April wieder seine Tore öffnet, verkauft.

 Auch Wilfried Manhart, Obmann des Kärntnernudelvereins Oberdrauburg, bedauert, dass das Kärntnernudelfest, bei dem jedes Jahr rund 15.000 der kulinarischen Köstlichkeiten über die Ladentische wandern und das tausende Besucher nach Oberdrauburg lockt, heuer nicht stattfinden kann. Dennoch wird fleißig „gekrendelt“, denn die Mitglieder des Vereins haben bereits viele Stammkunden. Marlies Mayer sorgt für reibungslosen Verkauf.

 Noch nicht endgültig abgesagt ist das Honigfest in Hermagor. „Wir halten uns natürlich an die gesetzlichen Vorschriften. Doch wenn es möglich sein sollte, findet das Fest statt“, erklärt Mag. Arno Kronhofer. Denn man sei eine Tourismusregion und man müsse den Urlaubern ja auch was bieten. Außerdem hofft man, dass sich die Lage positiv entwickelt und das Verbot aufgehoben wird. Dann wäre es schade, wenn die Veranstaltung abgesagt worden wäre.

 Das Dorf- und Brotfest in Liesing am 4. und 5. September fände eigentlich bereits nach Ende des Verbotes statt, dennoch wartet man noch zu. „Es ist noch keine Entscheidung gefallen. Bei uns spielt ja auch das Wetter eine Rolle, denn bei Regen müssen wir in den Kultursaal ausweichen und dann wird es sicher schwieriger als wenn das Fest im Freien stattfinden kann“, erklärt Obmann Michael Egartner. Als Vorlaufzeit für die Organisation der Veranstaltung reichen zwei Wochen, denn der Großteil, wie etwa die Teilnahme der Musikgruppen, steht schon seit dem Vorjahr.

 Ebenso nach Ende des Verbotes würde das Käsefest in Kötschach-Mauthen auf dem Terminplan stehen. Gesichert ist die Durchführung der Veranstaltung aber noch nicht. Es bleibt abzuwarten, wie die Regierung weiter vorgeht. Falls das Verbot verlängert wird, könne das Fest nicht stattfinden, erklärt der Amtsleiter der Marktgemeinde. Deshalb will man noch ein wenig zuwarten, bevor die endgültige Entscheidung fällt und an der Organisation der Veranstaltung gearbeitet werden kann.

 In der Luft hängen auch noch andere Veranstalter, nicht nur die von großen kulinarischen Festen. Wie etwa die vom Laaser Kirchtag, der in die Zeit des Verbotes fällt, welches jedoch nicht klar aussagt, was tatsächlich als Großveranstaltung gilt. „Wir werden voraussichtlich erst Mitte Mai wissen, ob der Kirchtag wie jedes Jahr über die Bühne geht“, sagt Kdt. Gerd Guggenberger. Ebenfalls in Schwebe ist der Kunsthandwerksmarkt am Weißensee. Über 100 Veranstalter, zum Teil aus dem Ausland, wären zwar lt. Veranstalterin Marie Lenoble gerne dabei. „Ob und in welcher Form der Markt stattfinden kann, ist noch nicht geklärt. Auch die Verantwortung gegenüber Ausstellern und Besuchern spielt für uns Künstler eine Rolle sowie die Überlegung, ob sich der Aufwand wirtschaftlich lohnt, wenn die Veranstaltung nur in einem kleinen Rahmen abgehalten werden kann“. Den beliebten Kunsthandwerksmarkt in Gmünd wird es aller Voraussicht nach zwar geben, jedoch in einer kleineren Variante. Ebenfalls unklar ist, ob die Ritterspiele Mitte August auf der Burg Sommeregg in der gewohnten Form stattfinden werden, im Gegensatz zum Mittelaltermarkt sitzen nämlich die Besucher des Ritterturniers auf recht engem Raum zusammen. Möglicherweise gibt es auch hier eine „abgespeckte“ Variante.


Weitere Bilder:
Kräuterfest in Irschen
Käsefest in Kötschach-Mauthen
Käsefest in Kötschach-Mauthen
Nudelfest in Oberdrauburg
Nudelfest in Oberdrauburg

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