Mühldorf - Neues Kavernenkraftwerk im Entstehen


Neues Kavernenkraftwerk im Entstehen

Der Verbund investiert 100 Mio Euro in die Modernisierung der Kraftwerksgruppe Malta-Reißeck. Darüber hinaus wurde mit dem Bau eines neuen Kavernenkraftwerks am Reißecker Seenplateau begonnen – Baukosten 60 Mio Euro. Kürzlich erfolgte der Anschlag für den Zugangsstollen.

Bis 2030 soll aus österreichischen Steckdosen tendenziell 100-prozentiger Ökostrom fließen. Um den Anforderungen dieser Energiewende gerecht zu werden, baut der Verbund im Mölltal seine wichtigste Speicherkraftwerksgruppe aus. Insgesamt werden 160 Mio Euro investiert. Alleine 60 Mio Euro sollen dabei in ein neues Kavernenkraftwerk zwischen den Mühldorfer Seen am sogenannten Reißecker Seenplateau (2.300 m Sehöhe) fließen. Erst kürzlich erfolgte im Beisein von Tunnelpatin LR Sara Schaar, Verbund-Vorstandsmitgliedern, der ausführenden Baufirma HABAU, sowie Mühldorfs Bgm. NR Erwin Angerer der Stollenanschlag und damit der Startschuss zu dieser gut zweieinhalb Jahre dauernden Baustelle. Bis Ende 3023 will der Verbund mit dem neuen Kavernenkraftwerk fertig sein. „Reißeck II plus“, so die Bezeichnung der Anlage, wird vollständig im Inneren des Berges errichtet und soll den Höhenunterschied zwischen dem oberen „Kleinen Mühldorfer See und den unteren „Großen Mühldorfer See“, als Ergänzung zu dem 2016 in Betrieb genommenen Kraftwerk „Reißeck II“. Zwei Pumpturbinen mit insgesamt 45 Megawatt werden bei Stromüberschuss Wasser in den Oberen Mühldorfer See pumpen, das dann bei Bedarf zu Spitzenverbrauchszeiten wieder für die Stromgewinnung genutzt werden kann.

„Leistungsfähigste Kraftwerksgruppe“

Parallel zum neuen Kavernenkraftwerk fließen alleine 100 Mio Euro in Modernisierungsmaßnahmen an der gesamten Kraftwerksanlage, erklärte Verbund-Sprecher Robert Zechner. Aktuell werden die beiden 40 Jahre alten Pumpturbinen im Kraftwerk Malta-Oberstufe sowie Pumpen im in der Malta-Hauptstufe (Gemeinde Reißeck) ersetzt. Die neuen Pumpen haben eine höhere Leistung, so können Stromspitzen besser zur Speicherung - sprich: Hinaufpumpen des Wassers in eine Speichersee - genutzt werden. Mit den Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und der geplanten Inbetriebnahme des neuen Kavernenkraftwerks Ende 2023 werde die gesamte Kraftwerksgruppe Malta-Reißeck eine Turbinenleistung von über 1.500 Megawatt aufweisen und damit die leistungsstärkste Kraftwerksgruppe Österreichs sein, so Verbund-GF Karl Heinz Gruber beim Stollenanschlag.


Weitere Bilder:
Kürzlich erfolgte der Stollenanschlag für das Kavernenkraftwerk „Reißeck II plus“. V. l.: NR Bgm. Erwin Angerer, Karl Heinz Gruber (Verbund), Hubert Wetschnig (HABAU), LR Sara Schaar, Michael Strugl, Achim Kaspar und Michael Amerer (Verbund). Foto: Verbun
Das neue Kraftwerk nutzt das Wasser der beiden Mühldorfer Seen. Grafik: Verbund

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