Landwirtschaft - Neue Einrichtungen für Großraubwild-Management


Neue Einrichtungen für Großraubwild-Management

Unter der Rufnummer 0664/80536 11499 stehen jetzt kärntenweit sechs Rissbegutachter für Schäden von Bär, Wolf und Luchs bereit. Auch gibt es erstmals einen eigenen Wolfsbeauftragten für das Bundesland.

Das Land richtete die Service-Hotline ein, nachdem sich Betroffene nach Rissen von Nutztieren an nicht zuständige Personen oder Behörden wandten. „Wenn unsere Rissbegutachter zu spät über Vorfälle informiert werden, ist es vielfach schwierig eine gut auswertbare DNA-Probe nehmen zu können“, beschrieb LR Martin Gruber das Problem.  Das sei aber neben dem Rissbild eine wichtige Voraussetzung, um nachweisen zu können, ob ein Nutztier durch Großraubwild getötet wurde. Die sechs Rissbegutachter sowohl vom Land als auch von der Jägerschaft, sind unter einer gemeinsamen Hotline erreichbar. Innerhalb von 24 Stunden nach Anruf erfolgt eine direkte Kontaktaufnahme, bzw. eine Terminvereinbarung zur Rissbegutachtung, auch am Wochenende. Die Rissbegutachter erfassen nach Erhalt der Meldung alle erforderlichen Daten und Angaben in einer eigenen Datenbank. „Die Wiederkehr des Großraubwilds ist für Tierhalter eine schwierige Situation und verunsichert auch die Bevölkerung. Wir nehmen das sehr ernst“, betont der Jagdreferent.

Wolfsbeauftragter

Seit Anfang Dezember gibt es erstmals in Kärnten auch einen Wolfsbeauftragten. Mag. Roman Kirnbauer, derzeit Wildbiologe beim Land und ebenfalls Amtssachverständiger bei Nutztierrissen, übernimt diese Funktion. „Wir stellen damit sowohl betroffenen Landwirten als auch der Bevölkerung und den Behörden eine Ansprechperson zur Verfügung, die informiert und alle erforderlichen Maßnahmen abstimmt und koordiniert“, so Gruber. Nicht nur Fragen der Schadensbeurteilung, sondern auch Präventionsmaßnahmen sowie das Monitoring und Management des Großraubwilds in Kärnten fallen in die Zuständigkeit des Wolfsbeauftragten. Kirnbauer hat jahrelange Erfahrung in gutachterlicher Tätigkeiten in den Bereichen Jagd, Organisation und Durchführung des Monitorings und Managements der Beutegreifer sowie des Fischotters und Bibers in Kärnten. Als Kärntner Wolfsbeauftragter werde er voraussichtlich bis Ende 2014 eingesetzt.

Länderübergreifend arbeiten

Auch die Abstimmung mit den Wolfsbeauftragten der anderen Bundesländer und angrenzenden Staaten wird künftig eine von Kirnbauers Aufgaben sein, was gerade im Hinblick auf ein gemeinsames Wolfsmanagement in Österreich unerlässlich sei. So forderte auch der Bauernbund ein „sinnvolles“ Wolfsmanagement auf europäischer Ebene. In Europa gebe es an die 20.000 Tiere, die meisten am Balkan, in Skandinavien und im Baltikum, in Spanien, Italien und Frankreich. Da die Tiere wandern, dürfe die Population nicht nur in jedem Mitgliedsland gemessen werden, sie sollte länderübergreifend erfasst werden, so der EU-Abgeordnete und ÖVP-Umweltsprecher Alexander Bernhuber in einer Aussendung, wobei er auch die Entnahme von Problemtieren und die Schaffung von Wolfsfreien Zonen forderte.

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