Nach Unwetter kommt weitere Geschiebesperre
Das Unwtter der Vorwoche führte in der Gemeinde Stall im Oberen Mölltal zu schweren Schäden. Rund 30.000 Kubikmeter Geröll müssen weggeräumt werden, die Aufräumarbeiten sollen noch Wochen in Anspruch nehmen. Mehr Schaden konnte durch bestehende Geschiebesperren abgewendet werden, eine weitere am Loisengraben soll schnellstens gebaut werden.
Es war eine große Gewitterzelle, die sich am Montagabend über dem Mölltal entlud und den Latzendorfer Bach zwischen Schwersberg und dem Gussnigberg zum reißenden Gewässer werden ließ sodass dieser einen Teil des Hanges mit sich riss. „Wir schätzen, dass ungefähr 30.000 Kubikmeter Material auf die Bundes Straße heruntergekommen ist. Der Bach verläuft nicht mehr, wo er einmal war“, so Bgm. Peter Ebner. Die Straße war zwei Tage lang wegen der Aufräumarbeiten gesperrt, der Verkehr wurde umgeleitet. „Wichtig war es, das Bachbett freizubekommen, weil es in den folgenden Tagen noch stark regnete“, so der Bürgermeister. Momentan ist das Gebiet von Geologen der Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) gesperrt, wann es wieder gefahrlos betreten werden kann, sei noch zu überprüfen.
Aufräumarbeiten über eine halbe Mio Euro
Einige Straßen, wie in die Ortschaften Steinwand oder Gußnigberg, konnten binnen drei Tage geräumt werden, andere Verbindungen werden länger unterbrochen bleiben. Drei Brücken zu Höfen in Laxendorf habe es weggerissen, auch der Güterweg Schwersberg sei schwer beschädigt. Bewohner der betroffenen Häuser schaufeln ihre Grundstücke. Eine Firma mit einem Pumpenwagen musste beauftragt werden, um die Keller auszupumpen, da die Geräte der Feuerwehr nicht mehr ausreichten. Ebner rechnet damit, dass die Betroffenen noch drei bis vier Wochen mit den Aufräumarbeiten beschäftigt sein werden. Was die Aufräumarbeiten alleine betrifft, geht er von einem Schaden von 500- bis 600.000 Euro aus. Finanzielle Unterstützung wurde von der WLV und dem Möllverband zugesagt, auch beim Land Kärnten werde man „anklopfen“. Es gebe auch schon eine Hilfszusage. In der Gemeinde sei derzeit ein Zusammenhalt spürbar. „Alle helfen mit, auch Leute und Feuerwehren aus den Nachbargemeinden. Einige wollen etwas spenden und sogar Helfer vom Bundesheer haben sich angetragen“, so Ebner.
Weitere Geschiebesperre notwendig
Nach dem Unwetter wurde eine Befliegung mit Geologen der Wildbach- und Lawinenverbauung durchgeführt und dabei festgestellt, „dass wir hier noch ein bisschen aufpassen müssen“, so Ebner. Am Loisengraben werde eine zusätzliche Verbauung zu machen sein, eine Geschiebesperre, die mit der WLV in Angriff genommen wird. Im Tauernbach und im Kirchenspitzbach wurden bereits Geschiebesperren eingerichtet, diese haben Schlimmeres verhindern können, so Ebner. Die weitere Sperre müsse „so schnell als möglich in Angriff genommen werden“. Eine Zusage gebe es bereits von WLV und Möllverband (Obmann Bgm. Peter Suntinger, Großkirchheim).