Nölbling/Dellach/Gail - Mutmaßliche Wölfe dezimierten Schafsherde


Mutmaßliche Wölfe dezimierten Schafsherde

In der Ortschaft Nölbling (Gemeinde Dellach/Gail) fielen in der Vorwoche 30 Schafe mutmaßlich mehreren Wölfen zum Opfer. Die Tiere befanden sich in einer umzäunten Weide im Tal direkt neben der Gailtal-Schattseiten Landesstraße.

Es war um fünf Uhr am Morgen, als ein Zeitungsausträger der Familie Kreuzberger meldete, dass auf ihrer Schafweide neben der Landesstraße etwas nicht stimme, berichtete Senior-Bäuerin Ingrid Kreuzberger. „Wir sind dann nachschauen gegangen und dann haben wir das schreckliche Ausmaß gesehen“. Von ihrer 100-köpfigen Schafherde lagen 20 Tiere tot auf der Wiese und zehn waren so schwer verletzt, dass die notgeschlachtet werden mussten. Die übrigen Schafe flüchteten über den dreireihigen Elektrozaun und entkamen den wahrscheinlich zwei oder mehreren Wölfen. „Wir haben sie jetzt beim Haus, es geht nicht mehr anders. Sie sind ja so g´schrackig“, so Kreuzberger, deren Tochter Stefanie den Betrieb auf Pacht führt und die Schafe betreut.  

Möglicherweise mehrere Wölfe

Die zuständigen Stellen des Landes und die Polizei wurden sofort verständigt, der Wolfssachverständige des Landes, Dr. Roman Kirnbauer, begutachtete den Schaden vor Ort und nahm DNA-Proben, deren Auswertung den oder die „Täter“ bestimmen sollen. „Laut Kirnbauer und unserem Bezirksjägermeister Raphael Gressel war es mit ziemlicher Sicherheit ein oder mehrere Wölfe. Einer alleine kann so viele gar nicht reißen“, meinte die Schafbäuerin, die es bedenklich fand, dass die Risse in Ortsnähe stattfanden, weitab von der Alm, wo heuer „bis auf das Lesachtal ziemlich Ruhe war“. Die Tiere werden vorerst nachts im Stall eingesperrt. Die gerissenen Schafe werden aus dem Wildschadensfonds des Lands ersetzt. Ein mulmiges Gefühl habe die Senior-Bäuerin bislang nicht, wenn sie auf das Feld geht. „Ich hoffe nicht, dass mehr passieren wird. Aber die Rinderbauern mit ihren Mutterkühen und Kälbern haben jetzt auch Angst, da kann man jetzt aufpassen“.

„Vorboten des Winters“

Reaktionen aus der Politik folgten prompt. „Der aktuelle Vorfall beweist einmal mehr, dem Wolf müssen Grenzen aufgezeigt werden. Mit der Wolfsverordnung haben wir rechtlich das derzeit maximal mögliche umgesetzt, um bei Problem- und Schadwölfen eingreifen zu können“, so Jagdreferent LR Martin Gruber. Für das Gebiet um Nölbling gibt es seit 17. Oktober einen aufrechten Abschussbescheid, der noch bis 14. November gültig ist. Für den LK-Präsidenten Siegfried Huber sind diese Risse „fatale Vorboten des Winters“. „Wenn jetzt der Schnee auf den Bergen fällt, ist davon auszugehen, dass die Wölfe noch viel stärker in die Täler drängen und dort ihr Unwesen treiben“, so Huber.


Weitere Bilder:
20 Tiere wurden tot aufgefunden, zehn weitere mussten „erlöst“ werden.
20 Tiere wurden tot aufgefunden, zehn weitere mussten „erlöst“ werden.
Das Raubtier hinterließ Spuren, DNA-Proben wurden genommen.

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