Mölltal/Literatur - „Mölltaler Schreibadern“ fanden ihre Besitzer


„Mölltaler Schreibadern“ fanden ihre Besitzer

Das „Lange Tal der Kurzgeschichten“ ging für heuer mit der Preisverleihung in Mallnitz zu Ende. Autorinnen aus Oberkärnten waren diesmal ganz vorne dabei.

Zum sechsten Mal wurden beim „Mölltaler Geschichtenfestival“ die außergewöhnlichsten Kurzgeschichten gesucht. Das heurige Motto lautete: „schräg“. Stolze 325 Autorinnen und Autoren aus dem deutschsprachigen Raum, inklusive Südtirol, haben ihre Beiträge eingesendet. Nach vier Lesungen mit Auswahlverfahren fanden die „Mölltaler Schreibadern“ in Mallnitz ihre Besitzer. Diese mit Gold verzierten Kristalle aus den Mölltaler Bergen, wurden in den Kategorien Fachjurypreis, Publikumspreis, Mölltaler Preis und dem Nachwuchspreis des Nationalpark Hohe Tauern in Kärnten vergeben. Die Fachjury unter der Leitung von Autor Daniel Wisser mit Literaturwissenschaftler Gerhard Melzer, Regisseurin Ute Liepold, Verlegerin Erika Hornbogner und Buchhändlerin Sigrid Parthei hatte auch die besondere Aufgabe, den Empfänger des zum ersten Mal vergebenen „Literaturpreis des Landes Kärnten für Kurzgeschichten“ zu bestimmen. Diesen überreichte LR Sara Schaar an den Tiroler Mario Petuzzi. Seine Kurzgeschichte „Hauptwohnsitz“ handelte von der Wohnungsnot eines Mannes, der sich klein machen muss, um eine Bleibe zu finden – und zwar unter dem Hut eines Vermieters. Wie Gerhard Melzer sagt: „Er greift die virulente Thematik der Wohnungsnot auf und verdichtet sie auf originelle Weise zu einer dystopischen Farce, die auch in sprachlicher Hinsicht überzeugt. Dass da ein hungriger Obdachloser bloß noch unter dem Hut eines Spekulanten eine leistbare Bleibe findet, ist zudem eine bizarre Idee, die dem Wettbewerbsmotto ‚Schräg‘ allemal gerecht wird.“

Heuer viele Kärntner vorne dabei

 In diesem „schrägen“ Jahr waren unter den Autoren und Autorinnen der besten Kurzgeschichten vor allem die Kärntner stark vertreten. Der Publikumspreis ging an die Liesertalerin Katarina Mogler mit ihrer Kurzgeschichte „Bergfuß und Talfuß“ – eine Meditation über das emotionale Leben in den Bergen versus dem der Stadt und ihrer Erwartungen. Der Möllbrückner Kurt Frischengruber, nach einem Abenteuer-Leben jetzt in Klagenfurt ansässig, nahm in „Bergbauern-Triathlon“ die Heuernte in den Bergen auf humoristische Korn und gewann damit den Mölltaler Preis. Die junge Autorin Emma Antontisch aus Obervellach gewann den NPHT-Nachwuchspreis mit einer witzigen Kurzgeschichte über einen Bankräuber mit mangelndem Selbstbewusstsein und der recht bissigen Bankangestellten, die ihn in die Schranken weist. Als Ehrengäste konnte der Verein „Pro Mölltal“ mit Organisatorin Melitta Fitzer LR Sara Schaar und Bgm. BR Günther Novak begrüßen.  „Bioh Trioh“, die Kult-band aus Obervellach, begeisterte das Publikum mit ihren „schrägen“ Tönen. Im Frühling 2022 werden alle vorgetragemen Kurzgeschichten mit zwölf weiteren im 6. Buch des „Mölltaler Geschichtenfestivals“ zu lesen sein (Verlag Anton Pustet).


Weitere Bilder:
Die Nachwuchsautoren Anna Salzmann, Emma Antonisch, und Alex Hajdu. Fotos: Heidi Schober

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