Mühldorf - Mit Pilotprojekt zur „Bienenfreundlichen Gemeinde“


 Mit Pilotprojekt zur „Bienenfreundlichen Gemeinde“

Mit einer breiten Initiative will die Gemeinde Mühldorf gemeinsam mit regionalen Imkern, dem Bienenzuchtverein und der Belegstelle Ochsenalm den Fortbestand der Kärntner Biene (Carnica) sichern.

 „Wir brauchen die Bienen für die Bestäubung der Pflanzen und um die Nahrungsversorgung für Mensch und Tier aufrechterhalten zu können. Aber die Bienen brauchen auch uns, damit sie sich wohl fühlen und reichlich vermehren können“, erklärt der Mühldorfer Gemeinderat und Initiator der Initiative „Bienenfreundliche Gemeinde“, Hadmar Rud. „Ich bin selbst Landwirt und weiß daher genau, welche wichtige Rolle diese kleinen Tiere für unser Ökosystem und unser tägliches Leben spielen. Daher kam mir auch die Idee, das Projekt ins Leben zu rufen.“ Bei der Gemeinde fand Rud für seine Pläne Unterstützung. „Wir möchten einen Beitrag zum Fortbestand dieser angepassten Biene leisten“, erklärt Bgm. Erwin Angerer. „Mit einer Bestäubungsprämie, der Übernahme der Beleggebühren und der Kosten für die veterinärmedizinische Untersuchung sowie dem Anlegen von Blühflächen und der Bereitstellung von Standorten wollen wir Imker motivieren, zusätzliche Bienenstöcke aufzustellen und die Reinzucht der Carnica fördern.“

Belegstelle

Auf der Alm von Hadmar Rud befindet sich eine Belegstelle der Kärntner Biene. Dort werden die Bienen-Königinnen reinrassig – also ohne den Einfluss von anderen Bienenarten – nachgezüchtet. Durch diese reinrassige Züchtung sind die Bienen gutmütiger, weniger anfällig für Krankheiten und die insgesamt positiven Eigenschaften der Biene werden stärker ausgebildet. „Die Kärntner Biene ist auf unsere heimischen Pflanzenarten optimal angepasst. Sie hat eine ausgezeichnete Honig- und Bestäubungsleistung. Aus diesem Grund spielen in unserer Initiative auch Maßnahmen zur Weiterbildung und Jungimkerförderung eine große Rolle“, erklärt Rud und betont, dass nur so die Carnica auf lange Sicht in unserer Region erhalten und die Reinzucht in Qualität und Quantität gefördert werden kann. „Mühldorf gilt als Pilotgemeinde. Wir möchten die Initiative jedoch nicht auf unsere Gemeinde beschränken, sondern allen Gemeinden, die sich anschließen möchten, unser Konzept, unsere Ideen und Erfahrungen zur Verfügung stellen. Jene Kommunen, die mitmachen, können sich als „Bienenfreundliche Gemeinde“ bezeichnen und erhalten eine Urkunde“, so Angerer abschließend.

Unterstützung durch die Gemeinde

  • Die Gemeinde bezahlt 10 Euro Bestäubungsprämie pro Jahr für jeden Stock, der im Gemeindegebiet steht.
  • Die Beleggebühr für Königinnen in der Höhe von etwa 4 Euro wird für ansässige Imker getragen und direkt mit der Belegstelle verrechnet.
  • Der Selbstbehalt der veterinärmedizinischen Untersuchung auf Faulbrut in der Höhe von etwa 13 Euro pro Poolprobe wird durch die Gemeinde erstattet.
  • Die Gemeinde legt auf Eigengrund Blühflächen an, diese werden nicht gespritzt und nur einmal jährlich gemäht.
  • Es wird versucht, mit der Bereitstellung von Standorten Imker zu motivieren, zusätzliche Bienenstöcke aufzustellen
  • Es werden Maßnahmen zur Jungimkerförderung und Weiterbildung ausgearbeitet.

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