Radfahren - Masterplan Radmobilität 2025 präsentiert


Masterplan Radmobilität 2025 präsentiert

140 Maßnahmen sollen Kärnten in den nächsten Jahren zum Rad-Vorzeigeland machen.

Vor fast genau einem Jahr haben die Landesräte Martin Gruber und Sebastian Schuschnig den Startschuss für die Ausarbeitung eines landesweiten Handlungsplans für Kärntens Radmobilität erteilt. Nach einem breit angelegten Arbeitsprozess, in dem neben Experten auch die Gemeinden, die Tourismusverbände und die Tourismusregionen eingebunden waren, präsentierten sie nun den fertigen Masterplan Radmobilität 2025. Enthalten sind insgesamt mehr als 140 Maßnahmen, die in den kommenden Jahren umgesetzt werden sollen. Sie widmen sich den Bereichen (1) Alltag und Beruf, (2) Tourismus, Freizeit und Wirtschaft sowie (3) Infrastruktur und Innovation. Rund 400 Vorschläge wurden auch von der Bevölkerung im Rahmen eines Ideenwettbewerbs eingereicht. Viele davon wurden im Masterplan berücksichtigt.

2,5 Mio für 2020

„Wir wollen den Anteil der Radfahrer konsequent steigern und Kärnten zu einem Vorzeigeland für Radmobilität machen - sowohl für Einheimische als auch für Touristen. Dazu gehört in erster Linie eine sichere und zeitgemäße Radinfrastruktur“, betonte der für den Radwegebau zuständige Landesrat Martin Gruber. In Zukunft soll es jährlich ein eigenes Budget für den Neubau und den Erhalt von Radwegen geben. Für 2020 wurden dafür bereits 2,5 Millionen Euro reserviert. In der Vergangenheit sei nur ein Bruchteil dieser Summe investiert worden, so Gruber.

Mit Rad zum See

Neben den bereits begonnenen Bauprojekten, u.a. in der Lieserschlucht sowie am Wörthersee Südufer, sollen in den nächsten Jahren alle Kärntner Badeseen mit dem Rad erreichbar sein. Lückenschlüsse im überregionalen Radwegenetz zu allen Bezirkshauptstädten sowie Radhighways sollen gebaut werden. „Für den Erhalt der Radwege werden wir ein Güteklassenkataster einführen, das öffentlich einsehbar ist. Schlaglöcher und andere Schäden sollen auch digital gemeldet werden können“, kündigte Gruber an. Angedacht ist in den nächsten Jahren auch eine App, die Radfahrern beispielsweise als digitaler Routenplaner dienen und ihnen einen Überblick über die gesamte Infrastruktur von Rastplätzen bis hin zu Toiletten geben könnte.

Anbindung an Öffis

Zentral sei es auch, Radfahren an den Öffentlichen Verkehr anzubinden, sagte Mobilitätsreferent Sebastian Schuschnig. „Denn das ist eine Voraussetzung dafür, dass das Fahrrad als Fortbewegungsmittel im Alltag Akzeptanz findet.“ An weiteren Kooperationen mit den ÖBB, wie der vor kurzem gestartete Tauernsprinter, der Möglichkeit der Fahrradmitnahme auch in Regionalbussen und der Erreichbarkeit von Mobilitätsdrehscheiben mit dem Fahrrad wolle man intensiv arbeiten. Die Schaffung sicherer Rad-Parkzonen und Rad-Abstellmöglichkeiten im öffentlichen Raum soll Erleichterungen für Alltagsradler bringen. Im touristischen Bereich habe Kärnten ein hohes Potenzial als Raddestination, „wir dürfen uns aber nicht auf schon Erreichtem ausruhen, sondern müssen konsequent an unserem radfreundlichen Image arbeiten“, sagte Schuschnig. Er nannte Projekte wie eine landesweit einheitliche Beschilderung zu touristischen Zielen sowie von Mountainbike-Routen, Investitionen in die E-Bike-Infrastruktur auf Bergstrecken sowie die Einführung einer eigenen Rad-Card, um Rad und Bahn besser vernetzen zu können.

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