Verkehr - Maßnahmen gegen extreme Raser


Maßnahmen gegen extreme Raser

Eigene Task-Force und „Schnellrichter“, höhere Strafen bei schweren Fällen, neues Equipment für Verkehrspolizei und Schwerpunktkontrollen – so will man in Kärnten nun gegen Raser vorgehen.

Erhöhte Geschwindigkeit ist nach wie vor die häufigste Unfallursache im Straßenverkehr, oft mit tödlichem Ausgang. Allein im Jahr 2020 mussten 35 Menschen ihr Leben auf den Kärntner Straßen lassen. „Besorgniserregend ist besonders die sukzessive Zunahme von extrem hohen Geschwindigkeitsüberschreitungen. Genau diese ‚schwarzen Schafe‘ spielen mit dem Leben anderer. Denn mit steigender Geschwindigkeit steigt auch das Risiko eines schweren Verkehrsunfalls“, so Verkehrssicherheitslandesrat Sebastian Schuschnig, gemeinsam mit Oberst Adolf Winkler von der Verkehrspolizei Kärnten und Albert Kreiner, dem Leiter der Verkehrsabteilung des Landes Kärnten, die Ergebnisse des Rasergipfels präsentierte.

Raser-Paket

„Für die gezielte Bekämpfung lebensgefährlicher Rasereien und illegaler Straßenrennen braucht es deutlich schärfere Maßnahmen im Land Kärnten. Darauf haben wir uns heute gemeinsam mit den Verkehrsverantwortlichen verständigt“, so Schuschnig. Kärnten hat bereits beim „Raser-Paket“ des Bundes stark mitgewirkt. Gemeinsam mit der Verkehrsabteilung der Landespolizeidirektion Kärnten, dem Kuratorium für Verkehrssicherheit, Vertretern der Bezirksverwaltungsbehörden und der Verkehrsabteilung des Landes wurde ein landesweites 5-Punkte-Maßnahmen-Paket gegen Raser geschnürt.

Strafe folgt sofort

„Die Polizei wird dafür verstärkt Schwerpunktkontrollen an besonders neuralgischen Raserstrecken durchführen“, gibt Schuschnig bekannt. Hierbei sollen auch „Schnellrichter“ mit vor Ort sein. „Dadurch können Rasern direkt vor Ort die Strafbescheide ausgestellt werden. Ziel ist es, durch die unmittelbare Strafe eine spezialpräventive Wirkung zu erzielen“, so der Landesrat. Auch ein eigenes Präventivkonzept gegen illegale Straßenrennen wird erarbeitet. Um die Maßnahmen besser abzustimmen, wird in Kärnten eine eigene „Task Force“ eingerichtet.

Kein Abkassieren

Für besonders schwere Fälle der Raserei soll es auch zu einer landesweiten Vereinheitlichung der Verkehrsstrafen kommen. Diese neuen Richtsätze werden für Überschreitungen jenseits der 30 km/h gelten. „Für geringe Überschreitungen ändert sich nichts. Es geht um die Spitze des Eisberges, um die extremen Übertretungen und nicht um ein Abkassieren im Alltag. Es geht also nicht um eine Belastung der Autofahrer, sondern um eine generalpräventive Wirkung gegen besonders rücksichtslose Verkehrssünder“, betont Schuschnig. Die einheitlichen Richtsätze werden in Abstimmung mit dem Sprecher der Bezirkshauptmannschaften und der Verkehrsabteilung erarbeitet.

Paket greift ab sofort

Die Polizei wird auch mit neuem Equipment ausgerüstet. Neben einer hochmodernen, mobilen Geschwindigkeitsmessanlage werden der Polizei ab dem Frühsommer auch PS-starke Zivilstreifen zur Verfügungen stehen. Das 5-Punkte-Paket gegen Raser umfasst außerdem wichtige bewusstseinsbildende Maßnahmen, darunter eine gemeinsame Kampagne mit der Verkehrspolizei, die über die schrecklichen Gefahren von Raserei aufklärt. Und auch der Kontrolldruck auf Drogenlenker soll weiter erhöht werden. Das Maßnahmenpaket werde ab sofort schrittweise in Kraft gesetzt und im Spätsommer sollen die Wirkungen der Maßnahmen dann evaluiert bzw. gegebenenfalls nachgeschärft werden.

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