Kirche/Brauchtum - Martinsumzüge am 11. November


Martinsumzüge am 11. November

Am kommenden Freitag, 11. November, gedenkt die Katholische Kirche des heiligen Martins.

Rund um den Martinstag finden in zahlreichen Kärntner Pfarren (siehe Auswahl) Martinsfeste und -umzüge statt, bei denen Kinder mit selbst gebastelten Laternen durch die abendlichen Straßen ziehen und Martinslieder singen.

In Kärnten sind 40 Pfarrkirchen, Filialkirchen und Karner dem hl. Martin geweiht, so z. B. Klagenfurt-St. Martin, Villach-St. Martin, St. Martin am Techelsberg, Ferlach/Borovlje oder St. Martin im Granitztal. Die älteste Martinskirche in der Diözese Gurk ist die Pfarrkirche in Gurnitz.

Martinsumzüge

In Oberkärnten werden u. a. in den Pfarren Malta (11. November, 16 Uhr), Gmünd (11. November, 17 Uhr) und Irschen (12. November, 17.30 Uhr) Martinsfeste und -umzüge begangen. Die Umzüge werden in den jeweiligen Pfarrblättern der Pfarrgemeinden bekanntgegeben. Einige Kindergärten und Schulen halten eigene Martinsumzüge ab.

Neue Broschüre über das Martinsfest

Im Rahmen der Reihe „Familie ist mehr..." des Katholischen Familienwerkes ist nun ein neuer Folder über den heiligen Martin erschienen. Der Folder, inhaltlich gestaltet von Diözesanreferent Mag. Wolfgang Unterlercher und Ehe- und Familienseelsorger Benno Karnel, beinhaltet u. a. Tipps zur Feier des Martinsfestes in der Familie, ein Gebet und ein Lied sowie eine Kurzbiografie zum hl. Martin. Erhältlich ist der Folder beim Behelfsdienst im Bischöflichen Seelsorgeamt, Tel. 0463/5877-2135, behelfsdienst@kath-kirche-kaernten.at.

Geschichte und Legende

Der hl. Martin wird um 316 in der im heutigen Ungarn gelegenen Stadt Savaria geboren. Der Sohn eines römischen Tribuns aus Pavia in Oberitalien tritt auf Wunsch seines Vaters in die römische Armee ein, wo er in Gallien in der Garde unter Kaiser Constantius II. dient. Dort soll sich der Legende nach die bekannte Geschichte mit dem Mantel ereignet haben: Martin begegnet als Soldat am Stadttor von Amiens einem frierenden Bettler und schenkt ihm die Hälfte seines Soldatenmantels. In der folgenden Nacht erscheint ihm im Traum Jesus, bekleidet mit dem Mantelstück, das er dem Bettler gegeben hat. Dies bewirkt in Martin ein grundlegendes Umdenken. Er lässt sich taufen, verlässt die Armee und wird Schüler des Hilarius von Poitiers. Nach Missionsjahren in Illyrien wird Martin Einsiedler auf der Insel Gallinaria bei Genua. 361 gründet er in Liguge nahe bei Poitiers das erste Kloster Galliens. 371 wird er gegen seinen Willen auf Drängen des Volkes zum Bischof von Tours geweiht. Hier erzählt die Legende, dass sich Martin bei seiner Bischofswahl in einem Stall versteckt habe, durch das Schnattern der Gänse jedoch entdeckt worden sei. Auf diese Erzählung bezieht sich der weit verbreitete Brauch um das „Martinigansl". Martin verstirbt auf einer seiner vielen Reisen am 8. November 397 in Candes, einer Pfarrei seines Bistums. Sein Leichnam wird am 11. November 397 nach Tours überführt. Daraus entwickelt sich das „Laternenfest", das heute vielerorts gefeiert wird.

Verehrung und Bedeutung

Bereits mit seinem Tod beginnt eine Welle der Verehrung, sodass Bischof Martin innerhalb der Heiligen eine Sonderrolle eingeräumt wird. Er ist einer der ersten Nichtmärtyrer, die mit offiziellem kirchlichen Kult gefeiert werden. Außerdem steigt er im Frankenreich unter Frankenkönig Chlodwig (481-511) zum „Nationalheiligen" auf. Der hl. Martin ist nicht nur Patron zahlreicher Kirchen und Regionen, sondern auch Schutzheiliger vieler Berufsgruppen und Stände, wie zum Beispiel der Soldaten, Hirten, Gastwirte, Hufschmiede sowie der Armen und Bettler. Außerdem gilt er als Schutzpatron der Pferde. Dargestellt wird der hl. Martin oft als römischer Soldat zu Pferd, seinen Mantel mit dem Schwert für einen Bettler zu seinen Füßen teilend, oder als Bischof mit einer Gans zu seiner Seite.

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