Irschen/Lienz - Mannschaftssport: Schwierig


Mannschaftssport: Schwierig

Die jüngste Novelle der Covid-Verordnung trifft vor allem den Mannschaftssport im Amateurbereich. Beim ASKÖ-Irschen macht sie die Nachwuchsarbeit schwierig. Der Stv-Obmann Dominik Tiefnig verfasste einen offenen Brief an den Sportminister.

Nach der 25-Spieler-Regel dürfen bei Amateur-Sportveranstaltungen nur 25 Spieler inklusive Trainer und Schiedsrichter am Spielfeld sein, egal ob im Innen- oder Außenbereich. Für das Oberkärntner und Lienzer Nachwuchs-Eishockey ein Dilemma, sagt der stellvertretende Obmann des ASKÖ Irschen und UEC Lienz Spieler Dominik Tiefnig und verfasste deshalb einen offenen Brief an den Sportminister Werner Kogler, in dem er sich über die Situation Luft machte. Das Eishockey hat derzeit Hochsaison, auch bei den Jugendmannschaften. Aber man darf nur mit „halber Besetzung“ zu den Spielen fahren. „Die Vereine haben Geld in die Hand genommen und Arbeit investiert im Sinne des Nachwuchses. Und jetzt, wenn die Spiele anstehen, sind pro Mannschaft nur 12 Spieler erlaubt, wo unsere Kampfmannschaft normalerweise 20 bis 23 Spieler hat, ohne Betreuer. Welche Kinder soll man da mitnehmen, ist die Frage. Wer ist es Wert spielen zu dürfen und wer soll zuhause bleiben?“, fragt sich Tiefnig. „Die anderen Kinder können zwar zuschauen aber nicht bei der Mannschaft sein, eine Situation, die nicht gerade motivierend ist für die jungen Spieler.“ Der Kärntner Eishockeyverband habe sich damit nach Wien gewandt, aber es gebe für den Amateurbereich keine Ausnahmen. Sonderregelungen gibt es nur im Spitzensport. „Ich habe in Abstimmung mit den Vereinen diesen Text an das Ministerium geschrieben, erwarte mir aber ehrlicherweise keine Rückmeldung, aber es soll darauf aufmerksam gemacht werden. Die Situation schadet den Vereinen, die ja sonst alle Sicherheitsmaßnahmen mittragen und in manchen Bereichen sogar übererfüllen“, so Tiefnig. (Der offene Brief ist zu finden unter www.oberkaernten-online.at)

Offener Brief: 

Sehr geehrter Herr Bundesminister Kogler, Sehr geehrter Herr Kabinettchef Wallner,

Ich möchte mich heute mit diesem Brief an Sie wenden, um Ihnen das Unverständnis und den Unmut vieler ehrenamtlicher Funktionäre der einzelnen Vereine des Oberkärntner & Osttiroler Eishockeysports kund tun.

Die Vereine haben, um den Trainings und Spielbetrieb sicherstellen und für die einzelnen Spieler ein sicheres Umfeld bieten zu können, große Anstrengungen unternommen. Zusätzlich zu den ohnehin geltenden behördlichen Vorgaben wurden z.B. die Pausen zwischen den Trainingseinheiten der einzelnen Mannschaften verlängert, sowie auch auf die räumliche Trennung geachtet um den Kontakt zu minimieren.

Jeder einzelne Spieler hat seinen Beitrag geleistet und sich frühzeitig impfen lassen um sich selbst, seine Mannschaftskollegen zu schützen und an der Meisterschaft teilnehmen zu können.

Auch die Maßnahmen der 2G Kontrolle von Zuschauern, die Meldung der Veranstaltung bei den Behörden, Contact Tracing, Sitzplatz Zuweisung, uvm. sind zwar mit erheblichem Mehraufwand verbunden, werden aber von den Vereinen im Sinne der gemeinsamen Anstrengung zur Pandemiebekämpfung uneingeschränkt mitgetragen.

Was WIR jedoch nicht mittragen ist, wenn Verordnungen erlassen werden, die aus Unverständnis oder Desinteresse am Mannschaftssport diesem auf Jahre hin schaden!

Konkret geht es um die Verordnung, dass Sport mit maximal 25 Personen ausgeübt werden darf und somit bei Meisterschaftsspielen pro Mannschaft nur 12 Spieler erlaubt sind. Dies macht aus Sicht der Ansteckungsprävention keinen Sinn und ist ein Affront gegenüber dem bisher gezeigten Einsatz der einzelnen Vereine und Spieler die zwar trainieren, jedoch nicht mehr an einer Meisterschaft teilnehmen dürfen.

Herr Bundesminister, welche acht eishockeybegeisterte Kinder unserer U11 Mannschaft sind es nicht Wert spielen zu dürfen und sollen zu Hause bleiben? Entscheiden SIE!

Auch im Bereich des Erwachsenensports ergibt sich dasselbe Problem! Warum wird hier auf realitätsfremde Maßnahmen anstatt von 2G+ bei Meisterschaftsspielen gesetzt?

Es sind ohne Frage herausfordernde Zeiten für uns alle, jedoch erwarte ich mir auch in Diesen, dass von Seiten des Ministeriums kein Sportler und vor allem kein sportbegeistertes Kind im Namen der Pandemiebekämpfung auf der Strecke bleibt.

Mit freundlichen Grüßen,VzBgm. Tiefnig Dominik Stv. Obm. Askö Irschen Spieler des UEC Lienz

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