Mallnitz - Mallnitz forciert Qualitäts-Tourismus


Mallnitz forciert Qualitäts-Tourismus

Seit zwölf Jahren ist Günther Novak Bürgermeister der Nationalpark-Gemeinde Mallnitz. Zugleich ist er Bundesrat und seit Juli 2021 (für anderthalb Jahre) auch Vizepräsident des Bundesrates. Mit sehr viel Einsatz und Einigkeit wird vor allem für die wirtschaftliche Verbesserung des Tourismusortes gekämpft.

Die Mallnitzer ziehen gemeinsam an einem Strang, um ihre Gemeinde in eine möglichst gute Zukunft zu führen. Der Bürgermeister freut sich über diesen Gemeinschaftsgeist und die Zusammenarbeit, die auch notwendig sind, um negativen Trends entgegenzuwirken. Bgm. Günther Novak (Jg. 1955), gebürtiger Mallnitzer, ist gut vernetzt und politisch immer auf dem aktuellsten Stand informiert, wodurch er der Gemeinde und auch zum Vorteil der Region und vieler Bürger beratend helfen und notwendige Verbindungen herstellen kann. Er kennt die politischen Ebenen, als Bundesrat ist er auch bei Landtagssitzungen (mit Rederecht) dabei und auch bei Nationalratssitzungen ist er anwesend. Im Bundesrat fungiert er als Umweltsprecher, diese Funktion ergänzt sich für ihn ideal zum Bürgermeister der Nationalparkgemeinde. Als Vizepräsident bzw. Bundesrat-Vertreter werden seine Arbeit und seine Kenntnisse auch durch manche Auslandsbesuche bereichert.

Die Pandemie mit ihren negativen Auswirkungen, mit ihren Einschränkungen, Unsicherheiten macht allen sehr zu schaffen. Auch ein traditionsreicher Tourismusort wie Mallnitz ist leider extrem stark davon betroffen, macht Novak deutlich und macht auch viele weniger erfreuliche Erfahrungen. Er appelliert, Solidarität und Verantwortungsbewusstsein zu zeigen, denn „wir sollten in unserem Umgang miteinander sehr bedacht darauf sein, dass wir uns nach dieser Pandemie auch wieder gegenseitig ins Gesicht schauen können“. Die Gemeinde hilft auch rund um Pandemie-Fragen bestmöglich mit Beratungen und Vermittlung von Kontakten, Terminen, usw.

Attraktive Angebote

Der Tourismus ist in Mallnitz das wichtigste wirtschaftliche Standbein. Es gibt auch Nachfrage nach Häusern und Grundstücken von Personen aus dem EU-Ausland. Aber Zweitwohnsitze, die im Jahr nur kurz bewohnt sind, seien nicht hilfreich. Umso mehr freue man sich, dass in den letzten Jahren auch mehrere Personen Mallnitz zu ihrem Hauptwohnsitz gemacht haben, sagt der Bürgermeister. Stolz ist man auch auf die kleinen, feinen Chaletdörfer „BergAufe“ (Fam. Striednig) und „HochOben“ mit Camping (ACM GmbH). Mallnitz hat neben den Gastbetrieben und Pensionen sehr viele tolle Angebote, vom Tauernbad über zahlreiche Wandermöglichkeiten im Sommer (Wanderbus) und Winter, attraktive Schutzhütten, Schisport (Ankogelbahn), Eislaufen, Langlaufen im Seebach- und Tauerntal, Rodeln, usw. In Mallnitz lädt das Nationalpark-Besucherzentrum (mit ganzjährigen Programmen) ein, hier befindet sich zudem das Europäische Klima- und Umweltbildungszentrum (Liebermann-Villa).

Große Bemühungen im Tourismus

Der Rückgang an Nächtigungen und Bettenanzahl ist besorgniserregend, einzelne sehr positive Initiativen von Gastronomen und Hoteliers halten dagegen, was sehr erfreulich und wichtig sei, so der Gemeindechef. „Dennoch brauchen wir einen kräftigen Schub im Tourismus und ein Streben nach Qualität, um eine wirkliche Trendumkehr zu erreichen“.

Hier gebe es auch Hoffnungsvolles, verweist der Bürgermeister auf den innovativen Plan eines geplanten Alpinresorts, eines großen modernen Hotelprojektes, das insgesamt auf nachhaltige Technologien setzt. Das Projekt (mit rund 300 Betten) stehe gleichsam in den Startlöchern, wenngleich es wegen seiner Größe nicht unumstritten sei und jedenfalls noch offene Fragen bezüglich der mehrteiligen baulichen Ausführung und auch hinsichtlich der Verkehrsplanung zu klären seien, zeigt sich Novak zuversichtlich.

Obwohl Mallnitz Abgangs- und Abwanderungsgemeinde ist, gibt es ein großes gemeinsames Bemühen, die Infrastruktur zu erhalten und wichtige Fortschritte zu erzielen, so auch in Richtung Klimaneutralität. Die Gemeinde nimmt erfolgreich am 5e-Programm (das erneuerbare Energien sowie Energieeffizienz forciert) teil, ist auch Teil einer Klima- und Energiemodellregion. Es gibt die Versorgung durch die Biowärme Mallnitz. Am Tauernsaal wurde auch eine Photovoltaikanlage in Betrieb genommen. Private Haushalte werden durch das Förderprogramm „Ölkesselfreie Gemeinde“ unterstützt.  Im August 2022 wird die Eröffnung der gerade in Bau befindlichen Einsatzzentrale stattfinden, sie ist die neue Heimstätte für Feuerwehr und Bergrettung. Sehr aktiv ist Mallnitz auch im Vereinsleben. Im Sommer gibt es u.a. besondere Konzertprogramme (von Pro Musica Mallnitz).

Mobilitätskonzept

Mallnitz zählt rund 760 Einwohner und ist neben Nationalparkgemeinde auch Klimabündnis-Gemeinde, „Gesunde Gemeinde“, ÖAV-Bergsteigerdorf und gehört zum Netzwerk der „Alpine Pearls-Gemeinden“ (Perlen der Alpen). Sanfte Mobilität spielt eine große Rolle in Mallnitz. Ein umfassendes Mobilitäts-Konzept einer eigenen Steuerungsgruppe ist in Umsetzung, die Maßnahmen beziehen sich u.a. auf Parkraumbewirtschaftung, Angebote von E-Fahrzeugen, Täler-Busse, Gratis-Shuttle, um den Individualverkehr zu reduzieren usw. Das Bergsteigerdorf ist mit seinem IC-Bahnhof auch sehr gut mit der Bahn erreichbar. Mallnitz, zweifellos eine „Perle im Nationalpark Hohe Tauern“, setzt gemeinsam und entschlossen viele nachhaltige Schritte zur Erhaltung seiner Lebensqualität. Übrigens: Schon in der zweiten Hälfte der 1920er Jahre stellte sich Mallnitz als erster Kärntner Ort auf den Wintertourismus ein. Durch die Tauernbahn 1909 war Mallnitz gleichsam an die große Welt angeschlossen worden.

Karl Brunner

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