Lendorf - Litzlhof-Linden wachsen wieder


Litzlhof-Linden wachsen wieder

Vor gut sechs Jahren musste die letzte der beiden „Litzlhof-Linden“, die zu den Naturdenkmälern Kärntens zählten, gefällt werden. Mit einer Neuanpflanzung will eine Initiative nun dieses „wachsende Denkmal“ für die Nachwelt bewahren.

Die beiden Winterlinden an der Einfahrt zum landwirtschaftlichen Bildungszentrum Litzlhof (Gemeinde Lendorf) waren markante Bäume und von der Drautalstraße aus weithin zu sehen. Seit 1942 zählten sie zu den Kärntner Naturdenkmälern bis eine von ihnen 2012 während eines Sturmes auf die darunterliegende Straße umstürzte. Nach einer Kontrolluntersuchung 2015 musste auch die zweite Linde aus Sicherheitsgründen gefällt werden. Auf einer gemeinsamen Initiative der Gemeinde Lendorf, des Maschinenring Spittal und des Litzlhof wurden an derselben Stelle jetzt zwei junge Linden gepflanzt, die Pflanzung erfolgte durch die Baumschule Winkler. Mit der Neupflanzung möchte man das wachsende Denkmal und seine Geschichte für künftige Generationen bewahren, denn die beiden Linden, die auch als „Peter Wunderlich-Linden“ bezeichnet wurden hatten auch kulturgeschichtliche Bedeutung, erzählt der Direktor des Litzlhof, Josef Huber.

Andenken an Bauernaufstand

Sie erinnern an den Kärntner Bauernaufstand 1478 und waren ihrem Anführer, Peter Wunderlich, einem Bauern aus Amlach gewidmet, der nach den Aufständen an dieser Stelle hingerichtet worden sein soll. Die damals noch unfreien Bauern litten nicht nur unter der hohen Steuerlast ihrer Grundherren, sondern auch unter den in Kärnten einfallenden Türken. Die damaligen St. Georgsritter haben sich angeblich während der Türkeneinfälle im Stift Millstatt verbarrikadiert und die Bauern schutzlos preisgegeben. Deshalb organisierten sich diese im Bauernbund unter Wunderlich und traten den Einfallenden selbst entgegen. Diese „Eigeninitiative“ war der Herrschaft zunächst recht, als die Gefahr aber vorüber war, fürchteten sie die Macht der verbündeten Bauern, schrieb Litzlhof-Fachlehrer Marin Bünker in einem Beitrag anlässlich der Fällung der letzten Linde. Auf der Anhöhe des Lurnfeldes, wo die Linden später standen, wurde Wunderlich von der Obrigkeit hingerichtet. Erst gut 370 Jahre Später zur Zeit der Bauernbefreiung 1848 wurde Wunderlich zum Andenken diese beiden Linden gepflanzt. 


Weitere Bilder:
Die erste Litzlhof-Linde fiel 2012 einem Sturm zum Opfer, die zweite musste 2015 aus Sicherheitsgründen gefällt werden. Foto: BZ Litzlhof

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