Literarischer Vollmondspaziergang in Gmünd
Gibt es einen besseren Tag für einen Vollmondspaziergang als jenen, an dem nicht nur Vollmond, sondern auch Mondfinsternis ist? So passiert, beim 11. Literarischen Vollmondspaziergang Mitte Juli zum Thema „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“ in der Künstlerstadt Gmünd.
Der Weg führte in sieben Galerien, die extra geöffnet hielten. Es wurden ausschließlich Texte von Kärntner Literaten vorgetragen. Nach der Begrüßung machte Karin Lax-Steiner den Beginnschon im Innenhof des Schloss Lodron den Beginn mit einem berührenden Text der 14-jährigen Schülerin Verena Zettauer „Wenn Funktionieren zur Gewohnheit wird“, den sie für einen Redewettbewerb verfasst hat. NächsteS tation war der wundervolle Garten von Familie Krämmer. Der von Heidi Penker mit viel Humor vorgetragene Text von Adi Weisch „Als die Theresia Postrutschnig gestorben ist“ (sie hat dafür als gebürtige Steirerin extra den Rosentaler Dialekt geübt) sorgte beim Publikum für Lachstürme.Von dort führte der Weg in die Galerie Gmünd, wo schon Desiree Penker mit einer lustigen Geschichte „Das Mittl“ von Wilhelm Rudnigger auf die Teilnehmer wartete. Dann ging es zur angrenzenden Galerie Miklautz. „Der Rückfall“ von Helga Duffek-Kopper wurde von Bruni Gritzner mit viel Emotion vorgetragen. Frau Miklautz und die heuer ausstellende Künstlerin Elke Maier brachten den Besuchern die dortige Ausstellung näher und lotsten sie an den hoch empfindlichen Fadeninstallationen vorbei.
Im Garten der Hausgalerie des Künstlerpaares Birgit Bachmann und Fritz Russ las Heidi Penker einen Text des Wahlkärntners Werner Schneyder „Naturnah“, in dem es über den Begriff „aus naturnaher Produktion“ geht. Im Holzfaltatelier lauschten die Besucher den von Gabi Lagger vorgetragenen Textauszügen aus dem Buch „Cést la vie“ von Peter Turrini und in der Altstadtgalerie las Eva Lax den nachdenklichen Text „Provinzla!“ von Claudia Rosenwirth-Fendre vor, in dem es um das Verhältnis Stadt-Landbewohner geht. Zu später Stunde führte der Weg zur Galerie August, wo Bruni Gritzner nach einem kurzen Lebenslauf über Christine Lavant das Gedicht „Der Mond kniet auf“ vortrug. Als Türöffner vor jeder Station las Annemarie Reichmann aus dem Buch „Am Gashahn dreh“ von Wilhelm Rudnigger Witze mit Schmunzelvierzeilern, für die sich die Besucher immer mit großem Applaus und herzhaftem Lachen bedankten.
Musikalisch wundervoll umrahmt wurde der 11. Vollmondspaziergang von Hansjörg Penker, der mit seiner Gitarre und seiner unverwechselbaren Stimme Lieder von Hoobastank, Lewis Capaldi, Cat Stevens und Ed Sheeran vortrug. Bettina Posch begleitete, zur Überraschung aller, am Horn Lieder von Uncle Kracker, GreenDay und Katy Perry, ehe sich der wundervolle Abend unter der Sichel des verdunkelten Mondes dem Ende zuneigte.