Frauenpower 4.0 - Leidenschaft für den Beruf als Chance für die Zukunft


Leidenschaft für den Beruf als Chance für die Zukunft

In der Malerei Wieser GmbH in Hermagor fiel der Startschuss für den „Girls Day 21“. Ziel dieser ganzjährigen frühzeitigen Berufsorientierung ist es, bereits in den dritten und vierten Volksschulklasse Talente und Fähigkeiten der Mädchen zu entdecken und sie für mädchenuntypische Berufe zu begeistern.

Die Entscheidung für die Berufswahl der Jugendlichen fällt meist in einer Zeit, in der bereits bestimmte Rollenklischees vorherrschen. „Die drei beliebtesten Lehrberufe von Mädchen sind nach wie vor Friseurin, Einzelhandels- sowie Bürokauffrau“, erklärt Jugend- und Frauenreferentin LR Sara Schaar. „Mit dem Girls´ Day wollen wir das Spektrum erweitern. Aufzeigen, welch spannende Möglichkeiten es bei über 200 Lehrberufen es in Kärnten gibt“. Martina Gabriel, Frauenbeauftrage des Landes Kärnten, ergänzt: „Talente und Interessen müssen frühzeitig gefördert werden. Gerade für Mädchen bedeuten bestimmte Berufe mehr Einkommen und Unabhängigkeit“. Es gelte, Leidenschaften zu entdecken, die möglicherweise bis zur späteren Berufsentscheidung wieder verschwinden. Dafür müsse man früh genug ansetzen.

Freude am Tun

Ab 22. April starten die virtuellen Aktionstage für Volksschülerinnen der dritten und vierten Klasse. Den Anfang macht die Malerei Wieser GmbH in Hermagor. „Für mich macht es keinen Unterschied, ob Mann oder Frau, wenn das Interesse am Handwerksberuf vorhanden ist. Bei uns im Betrieb gibt es einen knapp 50-prozentigen Frauenanteil und aus jahrelanger Erfahrung kann ich sagen, beide Seiten ergänzen sich perfekt“, so Firmenchef und Malermeister Ernst Wieser, der schon 1994 den ersten weiblichen Lehrling ausbildete. Er weiß, wie wichtig neben lebenslangem Lernen die Leidenschaft für den Beruf ist, denn „wenn man etwas gerne macht, macht man es gut“. Das bestätigt auch Bettina Brandstätter, Malerin und Beschichtungstechnikerin und seit zehn Jahren bei der Malerei Wieser GmbH angestellt. Ihre Botschaft an den beruflichen Nachwuchs lautet: „Jedes Mädchen kann in jedem Beruf arbeiten. Wichtig ist die Freude am Tun und der Spaß an der Arbeit.“

Online und Offline

„2021 gehen wir mit dem Girls' Day wieder neue Wege und starten mit einem Modell aus On - und Offline-Aktionen, erklärt Schaar. Über das gesamte Jahr hinweg können Schülerinnen verschiedene technische, handwerkliche und naturwissenschaftliche Berufe und Vorbildfrauen kennenlernen. Im Sommer soll es auch Workshops in den zwölf Unternehmen, die sich am Projekt beteiligen, und in Klassenzimmern geben. Dabei können Mädchen praktische Erfahrungen sammeln. „Die Unternehmen und Institutionen werden bei der Programmgestaltung, ob on- oder offline, von uns begleitet und unterstützt und können so einen wichtigen Beitrag zum Abbau von Rollenzuschreibungen bei der Berufswahl leisten“, so Christine Erlach, Geschäftsleiterin des Mädchenzentrums Klagenfurt. Ob zu Hause oder in der Schule – an den Aktionstagen warten Experimente, Übungen, spannende Videos oder Do-It-Yourself-Anleitungen auf die Mädchen.

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