Wolf - Lebhafte Diskussionen zum Thema „Wolf“


Lebhafte Diskussionen zum Thema „Wolf“

Rund 100 Interessierte besuchten in Mallnitz die Tagung des NP Hohe Tauern zum Thema „Der Wolf in Kärnten – Konflikte und Lösungsansätze“. Zeitgleich lud die Bewegung „Save the Alps“ zu einer Gegenveranstaltung vor dem Tagungsgebäude, bei der ca. 150 Teilnehmer gezählt wurden.

Die Tagung hatte zum Ziel, eine Austauschplattform zwischen Wolfs- und Herdenschutzexperten, Landwirten und Jägern zu schaffen. Entsprechend lebhaft war die Diskussion nach den Referaten mit den Experten aus der Schweiz, Tirol und Wien. Vor dem Gebäude versammelten sich Landwirte, um gegen den Wolf und gegen Herdenschutzmaßnahmen zu demonstrieren. Renate Scherling, Abt. Landwirtschaft des Landes Kärnten, stellte bei der Tagung die Wolfsverordnung vor, worin eine rechtliche Ausnahme vom Schutzstatus geschaffen wurde. Wolfsbeauftragter Roman Kirnbauer erklärte, dass heuer bereits 117 Wolfsrisse an Schafen in Kärnten nachgewiesen wurden, vorwiegend im Möll-, Drau- und Gailtal. „Die Anzahl der Wölfe, die nach Österreich kommen, wird stark zunehmen und Rudelbildungen sind wahrscheinlich“, sagte Georg Rauter von der VetUni Wien. Seiner Ansicht nach halten Einzelentnahmen durch Bejagung diese Entwicklung nicht auf und Josef Brunner vom Kärntner Almwirtschaftsverein stellte die Frage: „Soll die Almwirtschaft ausgerottet werden, damit der Wolf einen Lebensraum hat?“ Auf großes Interesse stießen die Ausführungen des Schweizers Daniel Mettler, der auf 18 Jahre Erfahrung mit dem Wolf zurückblickt, weil in der Schweiz die Einwanderung der Wölfe früher begonnen hat. Dabei zeigte sich, dass sich durch die ständige Behirtung mit Herdenschutzhunden die Wolfsrisse deutlich reduzieren, sich diese jedoch erst ab einer Größe von 300 Schafen rentiert.

„Save the Alps“ fordert wolfsfreie Zonen

Betroffene und Mitstreiter aus dem gesamten Alpenraum schlossen sich zur Plattform „Save the Alps“ zusammen. Teilnehmer aus Tirol, Salzburg, der Steiermark und Kärnten wollten mit ihrer Gegenveranstaltung zur Tagung ein Zeichen setzen. „Es reicht! Wieder reden Theoretiker über die Praxis. Mit uns Weidetierhaltern spricht keiner. Deswegen sind wir heute hier“, so Mitorganisator Hadmar Rud. „Offenbar haben einige Protagonisten endlich verstanden, dass eine komplette, herdenschutzkonforme Einzäunung unserer Almen zum einen nicht möglich ist und zum anderen auch allen anderen Wildtieren schadet. Nun kommen diese mit der Idee von Herdenschutzhunden und viele sind sich offenbar gar nicht bewusst, was das bedeutet. Treffen Herdenschutzhund und Wölfe aufeinander, entbrennt ein Kampf um Leben und Tod zwischen diesen. International wurden bereits viele Herdenschutzhunde von Wolfen getötet“, sagte er. Für die Bewegung „Save the Alps“ liegt die Lösung ganz klar in wolfsfreien Weidezonen. Die Alm- und Weidewirtschaft sei ein einmaliges Kulturgut, welches erhalten bleiben müsse. Daher habe der Wolf bei uns keinen Platz, hieß es von Seiten der Bewegung. Ein positiver Effekt der Gegenveranstaltung war, dass einige Teilnehmer kurze Gespräche mit der Verantwortlichen der Tagung „Der Wolf in Kärnten – Konflikte und Lösungsansätze“ führten. „Save the Alps“ hofft, dass daraus ein dauerhafter Dialog entsteht und die Anliegen der Bauern Gehör finden.


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