Landwirtschaft - Lebensretter für Rehkitze


Lebensretter für Rehkitze

Auf Initiative der Kärntner Jägerschaft und der Landwirtschaftskammer werden wieder „Kitzretter“ Warngeräte an Landwirte ausgegeben. Und in Seeboden spürt das „Drohnenteam Kärnten“, durch die Gemeinde finanziell unterstützt, Rehkitze von der Luft aus auf, um sie vor dem Mähwerk zu bewahren. 

Die „Setzzeit“, d. h. die Geburt der Rehkitze fällt im Mai bis Juni mit der Zeit der ersten Grünland-Mahd zusammen. Rehkitze werden im hohen Gras leicht übersehen und können so den Mähwerken der Landwirte zum Opfer fallen. Deshalb starteten Landwirtschaftskammer und die Kärntner Jägerschaft im Vorjahr die Aktion „Kitzretter“ und kauften Warngeräte an, die am Traktor oder am Mähwerk angebracht werden und einen hochfrequenten Ton abgeben, der die Kitze zur Flucht veranlasst. Die Aktion war o, Vorjahr ein voller Erfolg. Über 900 Warngeräte konnten kärntenweit ausgegeben werden, deshalb wird sie heuer wiederholt. Mit 10.000 Euro aus dem Agrarreferat und 5.000 Euro von der Kärntner Jägerschaft wurden rund 450 Warngeräte angekauft und seit Ende April über die Außenstellen der Landwirtschaftskammer ausgegeben. Landwirte können unter Angabe der Betriebsnummer und gegen einen geringen Selbstkostenbeitrag pro Betrieb ein Warngerät abholen.

Seeboden rettet aus der Luft

Mit professionellen Drohnen und Multicopter mit Wärmebildkameras zeigt das „Einsatzdrohen-Team Kärnten“ in der Marktgemeinde Seeboden Einsatz für die Rehkitze. Vorwiegend fliegen die Seebodener Einsatzdrohnen-Piloten rund um Obmann Alfred Kohlmaier und Jörg Pempel für Einsatzorganisationen, wie die Feuerwehr oder bei Suchaktionen. Seit drei Jahren sind sie auf Initiative von Jagdvereinsobmann und Gemevorstand Horst Zwischenberger auch als Kitzretter unterwegs. Bauern im Gemeindegebiet können die Drohnenpiloten vor dem Mähen anfordern. Sie überfliegen die Felder und wenn Rehkitze gefunden werden, schaffen sie Jäger vom örtlichen Jagdverein vorsichtig und ohne sie direkt anzufassen aus dem Mähbereich. „Rehe in den ersten paar Wochen sind ‚Drücker‘ und haben noch keinen Fluchtinstinkt und beim Mähen vom Traktor aus hat man gar keine Chance sie zu sehen“, weiß Zwischenberger. Sie zu finden gehe nur mit Wärmebildkameras, wie sie auf den Drohnen montiert sind. In Seeboden sind Ende Mai/Anfang Juni zwei bis drei Drohnenteams unterwegs, da wenn das Wetter günstig ist, mehrere Bauern zugleich mähen müssen. „Die Landwirte sind auch gerne bereit hier mitzumachen, niemand möchte hier Tierleid verursachen“, erzählt Zwischenberger von seinen Erfahrungen mit dem Dienst, der von der Gemeinde Seeboden mit einem Pauschalbetrag unterstützt wird. Landwirte aus dem Gemeindegebiet Seeboden können sich bei Horst Zwischenberger oder dem Jagdverein melden. (Link zum Einsatzdrohnen-Team: www.einsatzdrohnen.at)


Weitere Bilder:
Vorsichtig werden die gefundenen Rehkitze geborgen und aus dem Mähbereich gebracht.
Die Jägerschaft und das Einsatzdrohnen-Team gehen mit den Fluggeräten auf Kitzsuche.

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