Lainach - Lainacher Kuhalm – von der Idee zum Erfolg


Lainacher Kuhalm – von der Idee zum Erfolg

Der dritte Platz beim Kärntner Almwirtprojektpreis ist eine weitere Anerkennung für die Agrargemeinschaft Lainacher Kuhalm, die auf einem sehr guten Weg zur nachhaltigen, erfolgreichen und zukunftsorientierten Bewirtschaftung der Mölltaler Alm ist.

 Schon seit 1962 verbringen auch Melkkühe hier oben auf 1.400 m Seehöhe den Sommer. Bis vor zehn Jahren musste die Milch zwei Mal täglich ins Tal gebracht werden. „Dann reichte die Alpungsprämie nicht mehr aus, um die laufenden Betriebskosten wie Revitalisierungsmaßnahmen, Lohnkosten vom Senner, Erhaltung der Seilbahn und Stallbau zu decken“, blickt Obmann Johann Schilcher zurück. Schließlich wurde die Idee geboren, die Rohmilch vor Ort selber zu verarbeiten. Im Jahr 2010 beschlossen die 39 Mitglieder das Projekt einstimmig und die Käserei entstand. 2011 wurde der erste Käse produziert, ein Jahr später ging man bereits in den Vollbetrieb. Heute wirtschaftet die Agrargemeinschaft positiv, die Bauern erhalten mit 45 Cent einen fairen Preis für ihre Milch. Zum guten Gelingen trägt jedoch vor allem bei, dass „alle zusammenhalten und eine gute Gemeinschaft besteht. Sowohl unter den Mitgliedern unserer Agrargemeinschaft als auch mit der Sennerfamilie und den Wirtsleuten“, erklärt Schilcher den erfolgreichen.

Ausgezeichneter Käse

 Rund 30.000 kg Milch von 25 Milchkühen verarbeitet Käser Christoph Plankl jeden Sommer in der Käserei mit angrenzendem Ruheraum. „Von unseren Mitgliedern betreiben nur mehr acht eine Landwirtschaft, deshalb haben wir auch einige Aufzinser - Landwirte aus der Gemeinde, deren Milchkühe den Sommer auf der Alm verbringen“, erklärt Schilcher. Der Käse von der Lainacher Kuhalm, der das ganze Jahr über im Bauernladen Walter in Obervellach und im Sommer im Verkaufsladen auf der Alm erhältlich ist, wurde schon mehrfach ausgezeichnet. So gab es u. a. Medaillen bei der Kärntner Käseprämierung und die Goldmedaille in Wieselburg. Schilcher: „Unser Auftrag ist es, ein hochwertiges Produkt aus bester Alpenrohmilch herzustellen. Da ist Qualitätssicherung ein Muss. Deshalb sind wir Mitglied der geprüften Marke ´Gutes vom Bauernhof´, dem Netzwerk Kulinarik und Genussland Kärnten-Partner“.

Landwirtschaft endet nicht bei der Stalltür

Mittlerweile hat sich die Lainacher Kuhalm zu einem beliebten Ausflugsziel entwickelt. „Wir haben erkannt, dass Landwirtschaft nicht bei der Stalltür endet. Almwirtschaft heißt, Landwirtschaft zu begreifen, die Kulinarik zu genießen und das Miteinander in unserer Talschaft zu stärken“, so der Obmann. Das geschieht in vielfältiger Weise: Beim Projekt „Schule auf der Alm“ erhalten junge Menschen die Möglichkeit, die Almwirtschaft in ihrer Vielfalt kennenzulernen und wie nachhaltige Almwirtschaft funktioniert, zeigen die Verantwortlichen mit dem Projekt „Arten- und Futtervielfalt auf den Almen“. „Mit einfachen, aber wichtigen Maßnahmen greifen wir unserer Insektenvielfalt unter die Flügel, mit einer gezielten Pflegemahd versuchen wir die Vermehrung des Adlerfarns in Griff zu bekommen. Wir verfolgen neue Methoden zur Wiederherstellung von artenreichen Almweiden, denn wir möchten unsere Alm in all ihrer Vielfalt und Pracht auch für die nächsten Generationen erhalten. Und das ist eine Monster-Aufgabe“, so Schilcher. 

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