Kultur - Kunst, Kultur und Wissenschaft vor den Vorhang geholt


Kunst, Kultur und Wissenschaft vor den Vorhang geholt

Der Kärntner Kulturpreis wurde heuer erstmals online verliehen. 13 Persönlichkeiten aus Kultur, Kunst und Wissenschaft wurden dabei für ihre Arbeiten ausgezeichnet, darunter auch Persönlichkeiten aus dem Oberkärntner Raum.

Heuer gab es keine glanzvolle Gala, lediglich eine schlichte Video-Übertragung aus dem Spiegelsaal der Kärntner Landesregierung, aus dem Kulturreferent LH Peter Kaiser die Preisträger würdigte. Interessierte konnten die Verleihung online mitverfolgen. 13 Personenen wurden ausgezeichnet. Der Kärntner Kulturpreis 2020 – heuer in der Sparte „Darstellende Kunst“ ging posthum an den Bleiberger Johann Kresnik, der als Pionier des modernen Tanztheaters gilt. Unter den ausgezeichneten Persönlichkeiten, die aus Oberkärnten stammen, bzw. hier tätig sind, waren der Kulturwissenschaftler Peter Pirker, Musiklehrerein Martina Lexer-Schwager und die Tanz-Netzwerkerin Andrea K Schlehwein.

Fördert Erinnerungskultur

Der in Berg im Drautal aufgewachsene Dr. Peter Pirker, er lebt jetzt in Wien und arbeitet an der Universität Innsbruck, erhielt den Würdigungspreis für Geistes- und Sozialwissenschaften verliehen. Pirkers Feld ist die Aufarbeitung der Zeit des Nationalsozialismus in Österreich und das Aufrechterhalten einer Erinnerungskultur. Ein Buch, das er mit Anita Profunser herausgebracht hat, handelt z. B. über die Opfer des Nationalsozialismus im Oberen Drautal. Pirker ist auch Obmann des Vereins „aegid“, der gegründet wurde, um die Verantwortung für das Denkmal für die NS-Opfer im Oberen Drautal (Greifenburg) zu übernehmen.

Musik in den Genen

Der Förderpreis für Volkskultur ging an Martina Lexer-Schwager. Die gebürtige Lesachtalerin lehrt Geige und Tuba an der Musikschule Hermagor. Sie ist tief in der Musik verwurzelt. „Zuhause wurde gesungen und gespielt. Für mich war immer klar, dass ich Musiklehrerin werden wollte“, so Lexer-Schwager bei der Preisverleihung. Der Name Lexer ist im Lesachtal ein Synonym für Musik. Weithin bekannt ist die Gruppe „Lesachtaler StreichXang“, ein musikalisches Familienprojekt gemeinsam mit ihren Schwestern und ihrem Vater Stefan Lexer. Sie singt auch im Kirchenchor und spielt bei mehreren Formationen. Früh lernte sie die Tuba zu spielen, ein für ein Mädchen ungewöhnliches Instrument. „Ich war wohl die erste Frau in ganz Kärnten oder Österreich, die sich an dieses Instrument herangewagt hat“, meint Lexer-Schwager. Eine Erfahrung, die sie gerne mit ihren Schülern teilt. 

International tätig

Einen Anerkennungspreis für besondere Leistungen im Bereich der freien Kulturarbeit bekam das „Netzwerk AKS. Platform for Contemporary Dance + Art“. Ein Projekt von Choreografin und Tanzkünstlerin Andrea K Schlehwein, die mit Partnerin Eleonore Schäfer den „Art Space“ in den Mauern des Stiftes Millstatt eingerichtet hat. Seit rund elf Jahren ist der „Art Space“ nicht nur Galerie, Büro und Kultur-Think Tank sondern auch Treffpunkt, Bühne und Raum des Austausches von regionalen und internationalen (Tanz) Künstlern und auch Ausgangspunkt von Schlehweins Produktionen. Über das „Netzwerk AKS“ organisiert sie Tanzaufführungen, Ausstellungen interdisziplinäre Produktionen und Workshops. Mit ihrer Kulturarbeit repräsentiert sie Kärnten auch im Ausland. Regional möchte sie den künstlerischen Diskurs fördern, den sie auch im ländlichen Umfeld für unverzichtbar hält.

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