Mallnitz/Obervellach - Kraftwerksbau schreitet voran


Kraftwerksbau schreitet voran

Seit über einem Jahr wird am Eisenbahn-Kraftwerk in Obervellach gearbeitet. Kürzlich ging ein besonderes Spektakel über die Bühne: der Durchbruch des Schrägstollens zum künftigen Kleinwasserkraftwerk Kaponig, dieser erfolgte im Beisein der Tunnelpatin und der Projektverantwortlichen. Voran geht es auch mit den Bauarbeiten an den Wasserfassungen und dem Krafthaus in Obervellach. Ab 2024 soll aus dem Mölltal wieder Bahnstrom fließen.

Was man von Obervellach aus kaum mitbekommt: über 100 Mineure arbeiten sich derzeit durch den Berg zwischen Obervellach und dem darüberliegenden Mallnitz und errichten Speicher- und Triebwasserstollen für das in Bau befindliche ÖBB-Kraftwerk „Obervellach II“, das ab 2024 für ganz Österreich um rund ein Drittel mehr „sauberen“ Bahnstrom liefern soll. Im Beisein der Tunnelpatin und Energielandesrätin Sara Schaar erfolgte nun der Durchbruch zu einem 800 Meter langen Speicherstollen, ein weiterer rund 3,8 Kilometer langer Triebwasserstollen soll dann im März ausgebrochen und die Vortriebsarbeiten wie geplant beendet sein. „Wir liegen im Zeitplan“, so ÖBB Projektleiter Christian Höss, der den Durchbruch als Meilenstein wertete.

In zwei Jahren fertig

Auch an den drei Wasserfassungen des Mallnitz-, Dösen- und Kaponigbaches wird intensiv gearbeitet und noch im Frühling 2022 soll mit dem Bau der unterirdisch verlegten Druckrohrleitung mit einem Durchmesser von 1,8 Meter begonnen werden. Den Winter über wurde auch am Krafthaus in Obervellach weitergebaut. Nach der Fertigstellung des Rohbaus laufen hier bereits die Ausrüstungsarbeiten: ein 120 Tonnen Maschinenkran wurde bereits montiert und es erfolgen derzeit die Installationen für das Heizsystem und die Vorbereitungsarbeiten für den Einbau der elektrischen und hydraulischen Maschinen. Im Frühjahr 2024 soll die Anlage fertig sein, danach gehen sie in Probe- und Regelbetrieb. „Die zwei, auf den modernsten Stand der Technik ausgerüsteten Bahnstrommaschinensätze werden zukünftig gemeinsam mit dem 50 Hz Kleinwasserkraftwerk eine Energie von ca. 125 Gigawattstunden pro Jahr erzeugen. Dies entspricht ca. 30.000 Railjet -Fahrten von Villach nach Wien“, so Christoph Sailer vom Geschäftsbereich Energie der ÖBB Infra. Tunnelpatin Sara Schaar freut sich als Energielandesrätin auf den Zugewinn an erneuerbarer Energie. Im Rahmen des Projektes sei ebenso auf eine Verbesserung der ökologischen Gesamtsituation vor Ort geachtet worden und auch Renaturierungsmaßnahmen gesetzt, sodass auch neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen entstehen.


Weitere Bilder:
Rund 100 Mineure arbeiten in den Stollen zwischen Obervellach und Mallnitz. Im März soll dann der letzte Stollen fertig sein. Foto: ÖBB/Sailer
Der Mallnitzbach wurde für das Kraftwerk in Obervellach gefasst. Foto: Heinz Possegger

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