Klimazeuge Pasterze
Die Pasterze ist der größte Gletscher Österreichs – noch, denn Experten sprechen bereits vom „Gletscherzerfall“. Vom fortschreitenden Rückgang des Gletschers machten sich auch 99 Schüler, darunter auch einige vom BG Spittal, bei einer Exkursion ein Bild.
„Hier wird einem so richtig bewusst, wie schnell der Klimawandel vor sich geht“, resümiert Schülerin Lisa Worsche vom BG Spittal, beim Blick über die stark geschwundene Gletscherzunge der Pasterze. „Ich habe mir gedacht, dass ich hier den größten Gletscher Österreichs sehe. Es hat mich aber überrascht, hier einen so großen See vorzufinden“, meinte Lena Klaura vom Bachmanngymnasium. Den Schülern die Auswirkungen des Klimawandels vor Augen zu führen war auch Ziel der Exkursion, die im Rahmen des EU-Projektes „(Em)power to change“ stattfand. Die Exkursion ist auch als Belohnung gedacht, für Schulen, die sich in ihrem Lehrplan vorbildlich für den Klimaschutz einsetzten, so Christian Salmhofer vom Klimabündnis Österreich. Nationalpark-Ranger boten den Schülern eine fachkundige Führung. Man wollte eigentlich den Gamsgrubenweg entlang zum Gletscher wandern, aber dieser ist seit August gesperrt. Der Anstieg der Temperaturen führe auch zum Abtauen des Permafrostes, was vermehrt Steinschlag mit sich bringt.
„Gletscherzerfall“
Die Pasterze schmilzt in rasantem Tempo, im Vorjahr um ganze 60 Meter, seit 2005 verlor sie 600 Meter Länge, so Mag. Christian Salmhofer vom Klimabündnis Österreich. Vor Ort waren auch die beiden Wissenschaftler Michael Avian von der ZAMG und Christian Bauer von der UNI Graz, die mit einem Laserscanner eine hochauflösende Gesamtaufnahme von der Pasterze vornahmen. „Wir sprechen bei der Gletscherzunge der Pasterze nicht mehr von Gletscherschmelze, sondern von Gletscherzerfall“, beschrieben sie die Entwicklung an Österreichs größtem Gletscher. Bald werde die Gletscherzunge keine Verbindung mehr zum Nährgebiet haben, ergänzt Salmhofer. „Der größte Gletscher Österreichs wird dann der Gepatschferner in Tirol sein“.