Spittal - Kleineres Budget zeigt Auswirkungen


Kleineres Budget zeigt Auswirkungen

Das Budget der Stadtgemeinde Spittal fällt heuer coronabedingt kleiner aus. Es muss gespart werden und so müssen Projekte, wie der Umbau des Fußballstadions jetzt Abstriche hinnehmen. Das Geld wird anstatt dessen in Infrastrukturprojekte investiert.

Bei einigen Projekten der Stadtgemeinde, die im Vorjahr noch mit Zuversicht aber im Wissen eines kleiner ausfallenden Budgets präsentiert wurden, muss jetzt der Sparstift angesetzt werden. Gespart wird vor allem beim Umbau des Spittaler Fußballstadions, der Heimat des Traditionsclubs SVS, der heuer sein 100-Jähriges Bestehen feiert. In der letzten Gemeinderatssitzung wurde der ursprüngliche Beschluss vom Dezember 2020, das Stadion mit einem finanziellen Umfang von rund 2,2 Mio Euro zu sanieren, gekippt. Das neue Budget erlaube nur mehr einen Umbau um rund 1,4 Mio Euro. Die so freiwerdenden Mittel werden an Infrastrukturprojekte, wie den Straßenbau (500.000 Euro) und den Breitbandausbau (400.000 Euro) verteilt. Nach einer Prüfung der Finanzen – in der Sitzung wurde auch der 1. Nachtragsvoranschlag beschlossen – wurde die Finanzierung großer Projekte in Frage gestellt, so Bgm. LA Gerhard Köfer.

Kunstrasen statt Naturrasen

Für den Umbau gab es bereits Förderungs-Auszahlungen aus dem Kommunalen Investitionsprogramm des Bundes (KIP) in der Höhe von rund einer Mio Euro. Das Geld muss jetzt aufgrund der Neuprojektierungen vorerst zurückgezahlt werden, stehe der Stadtgemeinde laut Köfer dann aber wieder für andere Projekte zur Verfügung. Bei den Mandataren der SPÖ fand dieser Punkt vorerst nur schwer Zustimmung, da sich der lange geplante Umbau jetzt wesentlich anders gestalte und noch nicht geklärt war, ob die Fördermittel vom Land wieder zur Verfügung stehen würden. Mit der neuen Version des Stadionumbaus werde es laut Köfer statt des ursprünglich geplanten Naturrasens am Hauptspielfeld nun einen Kunstrasen geben, auf das vierte Spielfeld wird verzichtet, anstatt dessen wird mit der notwendigen Sanierung Kabinenanlagen und der Tribüne begonnen. Ganz nach den ursprünglichen Vorstellungen des SVS, versicherte Köfer. Alle GR-Fraktionen bis auf die Grüne stimmten dem Vorhaben zu, die SPÖ unter der Bedingung, dass eine Detailplanung nochmals durch den Gemeinderat geht und dass der Beschluss lediglich dazu diene, einen neuen Projektantrag einreichen zu können. Zur Mitte der Sitzung bekam Köfer via WhatsApp die Zusage von Landessportdirektor Arno Arthofer, dass 25% des Stadionumbaus vom Land Kärnten finanziert werden.

Radweg nächstes Jahr

Ein weiteres „Opfer“ der Sparmaßnahmen ist der Ausbau des Millstätter See Radweges von Spittal zum Strandbad Spittal (die „Schaumrolle“). Die Kosten hätten sich auf rund 247.000 Euro belaufen.  Dabei handle es sich aber um eine Infrastrukturmaßnahme, die sich rechnet, vor allem für das Strandbad Spittal, entgegnete GR Hermann Bärntatz (NEOS). Das Projekt nicht ad acta zu legen, dieser Meinung war auch der für den Straßenbau zuständige StR LA Christoph Staudacher (FPÖ), besonders weil die Familie Schuster aktuell größere Investitionen am Südufer setzt. Per Abänderungsantrag wurde der Ausbau des Radweges auf 2022 verschoben. Festhalten will die Stadtgemeinde aber am Bau von 78 Betonfertigteil-Garagen bei Gemeindewohnbauten (Kosten: rund 580.000 Euro). Einwände gab es von Metallbauer GR Johannes Tiefenböck (Grüne), die bestehenden Blechgaragen wären sanierungswürdig. Solche Garagen würden sich durch die Mieteinnahmen schnell rentieren, so Köfer.

Übertragung: „Fast Ja“

Die Sitzungen des Spittaler Gemeinderates sollen live über das Internet übertragen werden, ein entsprechender Antrag wurde bereits in der vorletzten GR-Sitzung gestellt und nun weitergesponnen. Köfer erteilte dem Vorhaben ein „fast ja“. Das Recht zur Übertragung habe die Stadtgemeinde zwar nicht. Bei Auslagerung an eine Firma, die zur Übertragung berechtigt ist, wie z. B. „Five Elements Films“ oder „Baurecht Photography“, von der es schon ein Angebot dafür gibt, wäre dies aber möglich. Eine rechtliche Beurteilung sei noch abzuwarten. Der Dienst müsse nach ersten Übertragungen ohnehin evaluiert werden, ob es überhaupt genug Interessierte gibt, sie sich Gemeinderatsitzungen anschauen wollen.


Weitere Bilder:
Statt der geplanten 4 Spielfelder wird es jetzt nur mehr 3 geben. Grafik: Poltnigg & Klammer

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