Spittal - Kinderschutzzentrum in Spittal angekündigt


Kinderschutzzentrum in Spittal angekündigt

In Klagenfurt, Villach, Wolfsberg und Hermagor sind bereits „Delfi“ Kinderschutzzentren installiert. Über 400 Kinder und Jugendliche wenden sich jährlich an diese Einrichtungen. 2021 soll in Spittal ein fünfter Standort hinzukommen, das wurde in der letzten Regierungssitzung des Landes bekanntgegeben.

Streit in der Familie oder mit Freunden, Gewalt oder einfach etwas, worüber Kinder mit niemanden sprechen können - In diesen Fällen bieten die Kärntner Kinderschutzzentren „Delfi“ rasch, kostenlos und wenn gewünscht anonym Rat und Hilfe. „Mittlerweile haben wir die Zentren über Kärnten verteilt an vier Standorten angesiedelt – in Villach, Hermagor, Klagenfurt und Wolfsberg“, informierte, Sozialreferentin LH-Stv.in Beate Prettner. Nun wurde eine Vertragsverlängerung mit dem Trägerverein Kinderfreunde auf unbefristete Zeit beschlossen. Neben dem Budget 2020 von rund 770.000 Euro werde auch der neue Standort in den Budgetplan aufgenommen. In Spittal werde das fünfte Kinderschutzzentrum Kärntens entstehen.

Außenstelle Hermagor

„2019 waren mehr als 400 Kinder und Jugendliche in Betreuung, es fanden rund 5.500 Unterstützungskontakte statt“, so Prettner. 14 Mitarbeiter kümmern sich kärntenweit professionell um die jungen Hilfesuchenden. In Oberkärnten gibt es derzeit in Hermagor (Hauptstraße 61, Tel. 042 82/250 06) eine Außenstelle des Kinderschutzzentrums Villach, die nur montags mit einer Mitarbeiterin besetzt ist. An den übrigen Tagen müsse man sich an Villach wenden, so die Leiterin in Villach, Mag. Irmgard Binter. Dort sind fünf Psychologinnen und Sozialarbeiterinnen beschäftigt, die mit den Oberkärntner Bezirken zusätzlich einen großen Bereich abdecken müssen. „Großteils sind es Jugendliche, die sich an das Kinderschutzzentrum wenden. Auch Mütter und Väter rufen an, Kinder werden von Schulen oder Kindergärten vermittelt“, erklärt Binter. Dabei geht es oft um Gewalt in der Familie, ganz besonders aber haben hochstrittige Scheidungsangelegenheiten massive Auswirkungen auf Kinder. Das Kinderschutzzentrum bietet telefonisch oder im direkten Gespräch eine erste Abklärung und darauf eine direkte Beratung „Wir schauen, was braucht das Kind oder die Familie, dann folgt eine Form der Krisenberatung und auch Psychotherapie, wenn notwendig“.

„Zentren gehören ausgebaut“

Für das Kinderschutzzentrum Spittal lägen die Pläne bereits länger am Tisch, weiß Binter. Das Zentrum wäre auch als vollbesetzte Stelle geplant. Sie plädiert übrigens auch dafür, Hermagor als vollbesetzte Stelle auszubauen, obwohl die finanzielle Situation derzeit nicht einfach sei. „Die Kollegin hat nur acht Stunden zur Verfügung, mit wenigen Therapien ist diese Zeit schnell besetzt. Der Bezirk Hermagor ist ein großer Bereich und gehört auch ausgebaut, die Anfahrtswege sind ansonsten zu lange und wir müssen hier niederschwellig arbeiten können“. Einfache Erreichbarkeit sieht sie gerade jetzt in der Corona-Zeit als notwendig an. „Durch die viele Zeit zuhause – die Kinder werden oft vom einen zum anderen geschoben – ist es für die Kinder und auch die Erwachsenen nicht leichter geworden. Wir merken, der Hilfsbedarf wird deutlich erhöht“.

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