Kühnburg - Khünburg schrieb seine Geschichte


Khünburg schrieb seine Geschichte

Von Karl Brunner

Ein großartiges Buch haben die Brüder Erhard und Hans Eder und die Dorfgemeinschaft Khünburg im Vorjahr herausgegeben. „Kühnburg – Ein Dorf schreibt seine Geschichte“, so lautet der Titel dieses einzigartigen Orts- und Familienalbums. Der kleine Ort lebt und setzt aufs Miteinander.

Das Buch hält Erinnerungen an den Gailtaler Ort (nahe Pressegger See und Hermagor; gehört zur Stadtgemeinde Hermagor) und seine Geschichte von einst bis heute mit einer Fülle von Fotos und alten Ansichten fest, miteingeschlossen die einzelnen, rund hundert Häuser und Familien. Erhard und Hans Eder haben schon immer Bilder und Aufzeichnungen vom Ort gesammelt, vorerst planten sie nur vom ältesten Ortsteil „Stöckl“ und von der einstigen Burg Khünburg etwas schriftlich festzuhalten, dann wurde durch das steigende Interesse der Bewohner das Material immer umfangreicher und das Projekt auf den ganzen Ort ausgeweitet. Dadurch wurden die Khünburger zu Mitautoren und es entstand ein liebevoll zusammengestelltes Gemeinschaftswerk, „ein Werk der Khünburger für Khünburger“. Das Buch macht den tiefgreifenden Wandel bzw. die enorme Entwicklung des Dorfes und das Leben der Bewohner vor allem in den letzten hundert Jahren deutlich. Der erste Teil des Buches handelt von der Burg und dem Adelsgeschlecht (Khünburger, auch Kuenburg, Kienburg), von alten Ansichten der Khünburg, Flur- und Objektbezeichnungen, usw. Im zweiten Teil werden die Khünburger Häuser/Familien chronologisch nach Hausnummern geordnet dargestellt. Im dritten Teil wird das Dorfleben bis zur Gegenwart beschrieben.

Burg und Adelsgeschlecht

Mag. Bernhard Gitschtaler befasst sich in seinem Buch-Beitrag mit „Khünburg, Khünegg, das Geschlecht der Khünburger und ihre Geschichte“. Gymnasiastin Laura Ronacher widmete sich dem Thema „Die Überreste einer mittelalterlichen Burg im Gailtal“. Das Schloss Khünegg (in Egg im Gailtal), ab dem frühen 15. Jahrhundert im Lehensbesitz der Khünburger, befindet sich heute ca. 600 Jahre später noch immer im Besitz der gräflichen Familie Kuenburg. Besondere Bedeutung hat auch die Khünburgkapelle in der Kirche St. Michael in Egg, wie auch Michaela Petritsch in ihrer Diplomarbeit schreibt. Über die Wasserversorgung und -nutzung, die nahegelegene Untervellacher Kirche, Vereine, Originale (Edi Weratschnig, Maria Jurak, Fritz Mathias), Schriftsteller Arnold Ronacher, Florian Grafenauer, Feste, Arbeiten, Nahversorger (in Untervellach), Gailtalbahn, Presseggersee, Hausberg Spitzegel und über vieles mehr informiert das 260 Seiten starke und übersichtlich gegliederte Buch (im Eigenverlag der Herausgeber) neben den vielen bildreich festgehaltenen Haus- und Familiengeschichten. Oberst Erhard Eder war 43 Jahre beim Bundesheer in vielen Funktionen engagiert und von 2014 bis 2019 stellvertretender Militärkommandant von Kärnten. Sein Bruder Hans war beruflich technischer Zeichner im Dienst der ÖBB. „Die Liebe zum Ort“, antwortet Buchinitiator Eder auf meine Frage nach der Motivation für dieses facettenreiche und  gleichsam „familiäre“ Werk. Es solle auch die Verbundenheit im Ort beleben und weiter stärken. Eder war früher auch Heeresbergführer und ist mit Gattin Margit gern in den Bergen unterwegs, sie sind gemeinsam auch sozial sehr engagiert.

 

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