Lesachtal - Kapelle macht Straße Platz


Kapelle macht Straße Platz

Im Lesachtal, genauer bei Stoffanell, soll eine gefährliche Straßenengstelle entschärft werden. Aus diesem Grund wird jetzt einen 100-jährige Kapelle um wenige Meter versetzt und mit original-Elementen wiederaufgebaut.

An der Gailtalstraße B 111 im Lesachtal wird fleißig gearbeitet. Momentan im Gange ist der Neubau der Trattengrabenbrücke bei Maria Luggau. Nach ihrer Fertigstellung wird dann auch das letzte gewichtsbeschränkte Stück der Gailtalstraße im Lesachtal Geschichte sein, sagt Bgm. Johann Windbichler. Besonders für die waldreiche Gemeinde ist dies von Bedeutung, da ab Fertigstellung die 40 Tonnen schweren Holz-Lkws einfacher aus dem Lesachtal abfahren können. Es gibt weitere Baustellen. Beseitigt werden soll eine gefährliche Engstelle im Ortsteil Stoffanell. Geplant ist eine Straßenverbreiterung auf fünf Meter, die Bauarbeiten dazu sollen im Herbst 2023 starten. Aber zuvor muss eine 100-jährige Kapelle, die der Nachbarschaft Stoffanell gehört, um sechs Meter versetzt werden.

Tal der Kapellen

Das Lesachtal sei „gesegnet“ mit Kapellen, meint der Bürgermeister. Nach seien Schätzungen gebe es – abgesehen von den Kirchen – an die 30 dieser Kapellen im Tal. „Die Wege sind weit und überall, wo Bauern beieinander waren, wurden solche Kapellen gebaut“, weiß Windbichler. Es sei auf der einen Seite der Streulage geschuldet, auf der anderen war es auch eine Prestigesache, eine Kapelle zu errichten. Die alte Kapelle bei Stoffanell wird nun mit unterstützung des Straßenbaureferates versetzt. Trotz ihrer Jahre stehe sie nicht unter Denkmalschutz. Vor den Abbauarbeiten wurden genaue Aufzeichnungen angefertigt, Stuckelemente und Fresken abgebaut. Diese Originalteile sollen wieder an der neu zu errichtenden Kapelle angebracht werden. Die Versetzung der Kapelle wird hauptsächlich vom Straßenbaureferat finanziert (90.000 Euro), Gemeinde und Nachbarschaft stellen die Dachkonstruktion und steuern 10.000 Euro und Eigenleistung bei. Mit den Abbrucharbeiten wurde in der Vorwoche begonnen, im Frühjahr soll die neue Kapelle wieder in „altem Glanz“ erstrahlen.

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