Wenn ich den See seh, brauch ich kein Meer mehr…
Der 37. Kärntner Seenbericht attestiert den Kärntner Seen erneut eine gute Wasserqualität. 40 Seen wurden überprüft. Der Weißensee ist wieder der klarste Kärntner See, dicht gefolgt vom Millstätter See.
Alljährlich kommt der Kärntner Seenbericht heraus, er ist quasi ein „Zeugnis“ für unsere Gewässer. Das Kärntner Seenforschungsinstitut (Abt. 8 Umwelt, Energie und Naturschutz) fasst in diesem Bericht die Ergebnisse ihres Seen-Monitorings zusammen, das jeweils im Vorjahr, also 2022, durchgeführt wurde. Das Ergebnis heuer fiel wieder durchwegs positiv aus, von den untersuchten 40 Seen hatte der Großteil eine gute, bzw. sehr gute Wasserqualität obwohl das Jahr 2022 das wärmste seit Messbeginn war. Dieser Umstand hatte anscheinend keine großen Auswirkungen auf die Wasserqualität, resümierte Umweltreferentin LR Sara Schaar bei der Präsentation des Berichtes am Ossiacher See.
„Schulnoten“ von 1 bis 5
Untersucht werden neben dem allgemeinen ökologischen Zustand auch die Nährstoffbelastung. Von den 40 untersuchten Seen bekamen zwölf die beste Bewertung mit sehr guter Wasserqualität (z. B. Weißensee, Millstätter See, Pressegger See), 14 eine gute- (Badesee Greifenburg), sieben eine mäßige Wasserqualität. Ein „genügend“ bekamen vier Seen, drei Seen wurde eine unbefriedigende Wasserqualität bescheinigt (z. B. dem Maltschacher See, Feldkirchen). Je weniger Nährstoffe sich im Wasser befinden, desto besser. Das bedeutet weniger Algen, mehr Lichtdurchlässigkeit, klares Wasser und größere Sichtweiten.
Oberkärntner Seen vorne
Der Kärntner „Musterschüler“ war wieder der Weißensee – oder die „Karibik der Alpen“, wie er wegen seiner weißen Umrandung und dem türkiesen Wasser gerne genannt wird. Bei den Messungen (im November) ergaben sich maximale Sichttiefen von 12,5 Meter. Dicht auf den Fersen ist ihm der Millstätter See, erstmals mit einer Sichttiefe von 11,5 Meter (im März gemessen). Im vorhergehenden Seenbericht wurden die Sichttiefen des Millstätter See noch mit 8,6 Metern angegeben. Auf Platz 3 der klarsten Seen landete der Klopeiner See mit 8 Metern. Der Greifenburger Badesee weist eine Sichttiefe von 6,2 Metern auf, die „Badewanne des Gailtals“, der Pressegger See, kann mit 5,2 Metern durchaus mithalten. Trotz zum Großteil ausgezeichneter Werte sind die Kärntner Seen verschiedensten Belastungen ausgesetzt, allen voran dem Oberflächen-Abfluss von landwirtschaftlichen Flächen (Dünger und Pflanzenschutzmittel). Auch ein enormer Nutzungsdruck sei im Bezug auf die Wasserqualität ein großes Thema, führte die Umweltlandesrätin aus. Dazu zählt sie einerseits die vielen Freizeitaktivitäten und andererseits Bautätigkeiten an den Seen. Alle Ergebnisse des 37. Kärntner Seenberichts sind unter www.kis.ktn.gv.at zu finden.