Landwirtschaft Politik - Jüngste Vollversammlung, die es je gab


Landwirtschaftskammer: jüngste Vollversammlung, die es je gab

Im Schloss Krastowitz fand die konstituierende Sitzung der Vollversammlung der Landwirtschaftskammer Kärnten statt und damit die Angelobung des neuen Präsidenten, des 7-köpfigen Vorstandes sowie der 36 Kammerräte. Im Kärntner Bauernparlament sitzen nun mehr Junge Vertreter und erstmals ist eine Frau 1. Vizepräsidentin.

Siegfried Huber, der bereits seit Juni die Leitung der Kärntner Landwirtschaftskammer inne hatte, wurde bei dieser ersten Tagung des Bauernparlaments nach den LK Wahlen am 7. November mit großer Mehrheit in seinem Amt bestätigt. In dieser Periode teilen sich die 38 Mandate wie folgt auf: 18 Sitze auf den Kärntner Bauernbund, 7 Sitze auf die Freiheitliche und Unabhängige Bauernschaft, je 4 Mandate auf die SPÖ Bäuerinnen und Bauern Kärnten sowie die SJK - Gemeinschaft der Kärntner Bäuerinnen und Bauern und 1 Sitz an die Grünen Bäuerinnen und Bauern. Die Liste Heimo Urbas zieht mit 2 Sitzen neu in die Vollversammlung ein. Mit seinen Angelobungsworten dankte Huber für das entgegengebrachte Vertrauen und bekräftigte sein Angebot einer guten Zusammenarbeit mit allen im Bauernparlament vertretenen Fraktionen. Zusammenarbeit sei das, was sich die Bauern jetzt von ihrer Vertretung erwarten.

Generationenwechsel vollzogen

Die konstituierte Vollversammlung hat auch einen Generationenwechsel vollzogen, denn 17 der 36 Mandatare ziehen neu ins Bauernparlament ein. Für Huber sei diese Stärkung der Jungbauern in der neuen Vollversammlung ein wichtiges Signal: „10 Kammerräte sind unter 40 Jahren, der jüngste gerade 23 Jahre alt. Heute wurde die jüngste Vollversammlung angelobt, die es je in der LK Kärnten gegeben hat. Damit ist auch sichergestellt, dass die Anliegen der Jungbäuerinnen und Jungbauern in der LK starkes Gehör finden werden!“ Erstmals in der knapp 90-jährigen Geschichte der LK Kärnten bekleidet nun eine Bäuerin das Amt des ersten Vizepräsidenten im Bauernparlament: „Ich freue mich, dass ich mit Landesbäuerin Astrid Brunner eine kompetente und verlässliche Kraft an meiner Seite weiß, die gezeigt hat, dass sie die Anliegen der Bäuerinnen im Land mit Nachdruck vertritt“, meinte Huber über seine Kollegin.  

LH Kaiser: gute Zusammenarbeit

Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser gratulierte der neuen Kammerbesetzung namens der Landesregierung. Zu den großen Herausforderungen der Zukunft gehören laut Kaiser die Klimapolitik, die Nutzung von Grund und Boden zum Nutzen der Menschen, die hochwertige Tierhaltung sowie die Qualität in der regionalen Lebensmittelproduktion. Die Bauern seien aufgerufen, sich hierbei weiter zu behaupten. Kaiser verwies auch auf die gute Zusammenarbeit zwischen Land und Bauernvertretung.

LR Gruber: Spannungsfelder und Pandemie

Agrarlandesrat Martin Gruber verwies in seiner Rede auf die Spannungsfelder, in welchen die Kärntner Landwirtschaft agieren müsse, in welchen die Bäuerinnen und Bauern täglich arbeiten: zwischen Naturschutz und nachhaltiger Bewirtschaftung, das Thema Großraubwild, das Verhältnis zwischen Landwirtschaft und Tourismus oder die Verhandlungen zur Gemeinsamen Agrarpolitik – all das sind Themen, bei welchen es die Landwirtschaftskammer als starke Stimme brauche. Die Pandemie habe eine Veränderung in der Gesellschaft gegenüber der Landwirtschaft herbeigeführt. Die Bedeutung von Versorgungssicherheit wurde sichtbar. Diesen neuen Weg der Wertschätzung gelte es nun weiterzugehen.

Schwerpunkte: Eigentum, Wertschätzung, Einkommen

Drei Eckpunkte sind für Huber in der kommenden Periode wichtig: Der Schutz des bäuerlichen Eigentums stehe ganz oben „Von der Freizeitnutzung bis hin zum Naturschutz müssen wir mit Vehemenz unsere Rechte als Grundeigentümer einfordern“, betont Huber. Beim Thema Wolf fordert der neue LK-Präsident die Landesregierung auf, die vorgelegte Verordnung zum Abschuss von Wölfen rasch zu beschließen. Ein zweiter Schwerpunkt sei der Ausbau des Dialogs mit der Gesellschaft. „Das Bild der Landwirtschaft in der Gesellschaft wird viel zu oft vom Idyll der Werbung der Handelsketten und den Schockbildern diverser ‚Tierschützer‘ geprägt. Beides sind Zerrbilder, wir wollen ein realistisches Bild der Landwirtschaft in der Öffentlichkeit zeigen, den Dialog mit der Gesellschaft suchen und die Öffentlichkeitsarbeit im Haus massiv aufwerten.“ Die Steigerung der bäuerlichen Einkommen nennt Huber als drittes und wichtigstes Anliegen: „Wenn wir in Kärnten eine bäuerliche Landwirtschaft haben wollen, dann müssen die Bauern auch ein Einkommen erwirtschaften können, das zum Leben reicht“. Er sprach sich gegen Importe von Milch, Fleisch und Eiern aus dem Ausland aus und forderte auch ein Bekenntnis der „öffentlichen Hand“ zur Regionalität.


Weitere Bilder:
Erstmals sind in der Vollversammlung der LK Kärnten sechs Fraktionen vertreten. Foto: LK/Wajand,

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