Lesachtal - Johann Lexer Geigen sind begehrte Ausstellungsstücke


Johann Lexer Geigen sind begehrte Ausstellungsstücke

Von Hans Guggenberger

2015 gab es bei der Weltausstellung in Mailand einen eigenen Stand mit Geigen von Johann Lexer. Heuer zierten seine Geigen die Ausstellungsräume des bekannten Augartenporzellans in Wien. Im Jenbacher Museum in Tirol werden im Rahmen der Sonderausstellung „Musikinstrumente aus aller Welt“ Werke von Lexer von der Ziergeige bis zur bespielbaren Geige gezeigt.

Seit 1. Juli sind die beiden Museen, das Johann Lexer Geigenbaumuseum und die Andreas Niggler Schusterwerkstatt in Liesing im Lesachtal wieder geöffnet. Im Fokus stehen hier das vielfältige Wirken und Werken der beiden Persönlichkeiten. Die Kulturwerkstatt Lesachtal hat sich dabei zur Aufgabe gemacht, die Vielzahl an Geigen, Celli, Bratschen, Kontrabässen, Harfen und Gitarren des Instrumentenbauers zu bewahren. Die Schusterwerkstatt findet man so vor, wie sie der ehemalige Schuster Andreas Niggler als er 1995 verstarb, hinterließ. Sein Wunsch war es, aus seinem Arbeitszimmer ein Museum zu gestalten. So hat er alles vorbereitet, um es später einmal der Öffentlichkeit präsentieren zu können. 2014 mit der Schaffung des Johann Lexer Geigenbaumuseums wurden auch die Tore für das Schustermuseum geöffnet. So kann man hier vom genagelten Schuh, hin bis zu seiner Spezialität dem Hafeleschuh und auch die Schuhmode der 60er und 70er Jahre betrachten.

Mehr als 2.000 Geigen gebaut

Johann Lexer war ein vielseitiger Geist. Musik, Komposition, Instrumentenbau wie auch Buchbinderei, das alles hat der Gemeindebedienstete in seiner Freizeit bedient. Der Verein „Kulturwerkstatt Lesachtal“ führt die beiden Museen und bietet zwei Mal wöchentlich Führungen an. Während Andreas Niggler (1911 – 1995) in Bischofshofen das Schusterhandwerk erlernte und dies bis zu seinem Tod ausübte, war Johann Lexer ein Autodidakt. Bei seiner Ausbildung zum Kapellmeister in den 1920er Jahren erlernte er auch das Cello spielen. Nachdem er zu Hause kein Instrument vorfand, dachte er sich „ist alles aus Holz, ich baue mir selber eines“. Bereits ein Jahr später folgte die erste Geige. Nach dem Vorbild von Jakob Stainer (1619 – 1683), dem bedeutendsten österreichischen Geigenbauer hat er seine erste Violine angefertigt. Es folgten noch unzählige Instrumente. Insgesamt hat Johann Lexer (1904 – 1980) über 700 bespielbare Instrumente und über 1300 Ziergeigen gebaut.

Öffnungszeiten

Dienstag, 10 bis 11.30 Uhr Johann Lexer Geigenbaumuseum und anschließend bis 12 Uhr in der Andreas Niggler Schusterwerkstatt. Donnerstag, 19 bis 20.30 Uhr Johann Lexer Geigenbaumuseum und anschließend bis 21 Uhr in der Andreas Niggler Schusterwerkstatt Die Führung im Johann Lexer Geigenbaumuseum dauert ca. eine Stunde. Für Gruppen ab 5 Personen sind Führungen auch außerhalb der geregelten Öffnungszeiten möglich. Anmeldung unter +43 (0)664 21 41 651.


Weitere Bilder:
Die Lexer-Geigen im Geigenbaumuseum in Liesing.
Schustermeister Sepp Götz aus Bad Bleiberg nutzt während des Lesachtaler Brotfestes die Zeit um im Andreas Niggler Schustermuseum zu arbeiten.
Schuhmode aus den 60-er Jahren. Fotos: Hans Guggenberger

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