Hermagor - In Hermagor wird künftig repariert


In Hermagor wird künftig repariert

Auf Initiative dreier Gailtalerinnen wurde das „Örtliche Bildungswerk Hermagor“ gegründet. Eines der ersten Projekte der Gruppe wird ein „Repair-Café“ sein, das vierteljährlich im Stadtsaal von Hermagor abgehalten werden soll.

Es sind oft nur Kleinigkeiten, die fehlen oder kaputt gehen, wie zum Beispiel ein Schalter, ein loser Kontakt oder eine ausgedrehte Schraube und das Produkt – meist Elektrogeräte – muss weggeworfen werden. Eine Reparatur durch eine Fachwerkstätte zahlt sich in den wenigsten Fällen aus und ist vom Hersteller auch meist nicht vorgesehen. Immer mehr Menschen sind der Meinung, das müsse nicht so sein, doch um eine Reparatur selbst durchzuführen, fehlt meistens das Knowhow. Als Alternative dazu tauchen immer häufiger „Repair-Cafés“ (Reparatur-Café) auf. Das sind Selbsthilfewerkstätten in denen Freiwillige, professionelle Elektriker, Mechaniker, Tischler aber auch Tüftler oder Bastler, kostenlos oder gegen eine kleine Spende kaputte Alltags- und Gebrauchsgegenstände reparieren. Ein Beispiel dafür ist das Repair-Café in Gmünd, organisiert von der KEM Lieser-Maltatal, das seit zwei Jahren sehr gut angenommen wird. Eine ähnliche Initiative gibt es jetzt in der „Wulfeniastadt“. Drei Gailtalerinnen, Elisabeth Lasser, MA, Ing. Katharina Lasser und Mag. Nina Groschacher haben es sich zur Aufgabe gemacht, in Hermagor ein solches „Repair-Café“ zu installieren.

Gemeinsam reparieren

Unter dem Motto „Reparieren statt wegwerfen“ sind ab April – vorerst vierteljährlich – solche „Repair-Cafés“ geplant. „Eigentlich wollten wir schon im November damit beginnen“, erzählt Elisabeth Lasser. Dazwischengekommen ist die aktuelle Corona-Entwicklung. Der Start des Hermagorer „Repair-Cafés“ wurde deshalb auf den 17. April verschoben (ein Samstag). Die Stadtgemeinde mit Bgm. Siegfried Ronacher stellt dafür den Stadtsaal zur Verfügung. Von 10 bis 15 Uhr können die Leute ihre reparaturbedürftigen Gegenstände bringen, so Lasser, die auch hauptamtlich beim Kärntner Bildungswerk tätig ist. „Sinn und Zweck ist, dass gemeinsam repariert wird. Man soll nicht nur seinen wackeligen Hocker hineinstellen und später wieder abholen, sondern gemeinsam mit den Spezialisten daran arbeiten. Dabei geht es darum, Wissen weiter zu geben, um das Miteinander gegen die Wegwerfgesellschaft.“ Repariert werden können Gegenstände, die leicht zu transportieren sind, keine Waschmaschinen, „aber auch ein Fahrrad wird sicher möglich sein“. Während des Reparierens gibt es Kaffee und Kuchen. Zum Reparieren werden noch „Spezialisten“ gesucht. „Das müssen nicht unbedingt Elektriker oder Schneider sein, sondern einfach Personen, die ein Talent haben Sachen zu reparieren. Wir haben schon ein paar Personen gefunden, einige haben sich bei uns gemeldet.“ Über das Reparieren hinaus werde es eine „Erklär-Bar“ geben, wo (vor allem ältere) Menschen im Umgang mit der Technik unterstützt werden sollen. Damit gemeint sind vor allem Handy und Tablet und die gängigsten Anwendungen, z. B. „wie versende ich ein Foto auf WhatsApp“. Die Initiative möchte dabei auch gerne jüngere Menschen einbinden.

Netzwerkerinnen

Das „Reparatur-Café“ ist aber nur ein Vorhaben des bereits im Sommer vorigen Jahres gegründeten „Örtlichen Bildungswerk Hermagor“. Elisabeth und Katharina Lasser, sowie Nina Groschacher haben für das örtliche Bildungswerk, von denen es mit Hermagor in Kärnten vier gibt, eigens eine Personengesellschaft gegründet. Die Damen haben noch einiges im Repertoire, „aber noch wird nichts gespoilert“, so Lasser. Bisweilen wurde ihr Vorhaben coronabedingt „auf Pause gestellt“, in Kürze werde es aber ein Jahresprogramm geben. Sie möchten gerne lokale Vereine und Initiativen vernetzen, der Fokus liegt auf dem Thema Nachhaltigkeit. Die Initiative engagiert sich auch kulturell. So wurde bereits eine Lesung über die Plattform „Zoom“ veranstaltet. Unterstützung erhalten sie von KEM-Managerin (Daniela Schelch). Frau will die Interessen und Bedürfe der Bürger und Bürgerinnen Hermagors und der umliegenden Gemeinden aufspüren und Kultur- und Bildungsveranstaltungen organisieren. „Wir wollen uns anschauen, was es noch braucht.“

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