Kötschach-Mauthen - Holztransport-Versuch auf der Gailtalbahn


Holztransport-Versuch auf der Gailtalbahn

Ein neues Projekt „rollt“ über die eingestellte Gailtalbahn-Strecke ab Bahnhof Kötschach. Zusammen mit der Steiermarkbahn und Mayer-Melnhof Holz testet der Verein „Gailtalbahn“ den Holzabtransport aus der Region über die Schiene. Ein Zug soll 80 Holz-Lkw-Fahrten ersetzten, damit sei der Umwelt Aspekt gegeben, nun soll die Wirtschaftlichkeit geprüft werden.

Vor sechs Jahren führ der letzte regelmäßige Personenzug von Bahnhof in Kötschach ab. Mit Ende Oktober/Anfang November dieses Jahres bringt ein Testprojekt den Zugverkehr wieder „auf Schiene“, zumindest den Güterverkehr. Der Verein „Gailtalbahn“ rund um Eisenbahntechniker Andreas Mühlsteiger, der mit einem erfolgreichen Draisinen-Projekt die aufgelassene Bahnstrecke touristisch wieder bespielt, will gemeinsam mit der Steiermarkbahn und dem Holz-Großunternehmen Mayer Melnhof-Holz Holztransporte aus dem Oberen Gailtal über die Schiene organisieren.

Weiterer Absatz für Gailtaler Holz

Dem Verein sei es über die Jahre gelungen, die Strecke Schuss zu halten. Daraufhin habe man nach einem spannenden Projekt gesucht, das die vorhandene Infrastruktur nutzt, erklärt Ingo Ortner, der die Bemühungen koordiniert. Der Holztransport biete sich in der Region an, seit dem Sturmtief „Vaia“ 2018 und mit der aktuell schlimmer werdenden Borkenkäfer-Problematik liegen rund eine Mio Festmeter Schadholz im Oberen Gailtal und im Lesachtal. Die heimischen Sägebetriebe können die großen Mengen Holz gar nicht aufnehmen. Mit dem Säge-Großbetrieb Mayer Melnhof mit Sitz in Leoben (Steiermark) tut sich für das Gailtaler Holz ein neuer Absatzmarkt auf, erklärt Ortner. Einer der Ideengeber ist der bei Mayer Melnhof beschäftigte DI Wolfgang Thurner, der als Sohn des Kötschacher Sägebetriebes Thurner Holz die Situation im Gailtal bestens kennt. Mit dem Test-Zug soll nun die Wirtschaftlichkeit des Holztransports auf Schiene geprüft werden, wobei man sich aber nicht nur auf einen möglichen Abnehmer beschränken will.

Ein Zug - 80 Lkw

Umweltfreundlich und straßenschonend ist diese Art des Holztransports über weite Strecken allemal. Ein vollständig beladener Zug mit 15 Waggons trägt rund 900 Festmeter Holz und kann rund 80 Lkw-Fahrten ersetzen. Zunächst soll der Holz-Zug noch von einer konventionellen Diesel-Lok angetrieben werden. „Zukunftsmusik“ sei später eine Hybridlock, die ab Hermagor elektrisch fahren könnte, meint Ortner. Ein Fahrplan für den Holz-Zug wird gerade erstellt. Der Umsetzungs-Partner Steiermarkbahn arbeite gerade an der Taktung für die Holztransporte, die maximal mit 40 km/h und nur unter Tags nach Leoben unterwegs sein werden. Ende Oktober soll ein erster Test-Zug am Kötschacher Bahnhof mit Holz beladen werden. Konkurrenz will man den heimischen Holz-Frächtern damit nicht machen. Sie würden sich auf die Region konzentrieren können und die „letzte Meile“ zwischen Bahnhof und Forst bewältigen. Ebenso würde das qualitativ niedrigere Schadholz den heimischen Sägebetrieben nicht abgehen, da diese hauptsächlich hochqualitative Hölzer verarbeiten.


Weitere Bilder:
Nach den Gailtal-Draisinen fand der Verein „Gailtalbahn“ nun einen weiteren Grund zur Erhaltung der aufgelassenen Bahnstrecke.

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