Literatur - „Hirsch“-Buch von H. Müller


 „Hirsch“-Buch von H. Müller

von Karl Brunner

 „a alta Hiasch“ - so nennt sich das neue Buch von Hans Müller (Verlag Burgstall), illustriert mit vielen Schwarzweißfotos von Markus Gautsch.

Müller beweist damit einmal mehr seine enorme Vielseitigkeit, seine Themenvielfalt, zuletzt widmete er sich in Wort und Bild den Themen Berglauf bzw. der Berglauf-Legende Hermann Lederer, dann dem Phänomen Schnee und dem zauberhaften Landstrich Schönfeld (Grenzgebiet Kärnten-Salzburg). Nun ist der unermüdliche Katschtaler Erzähler und Dichter „auf den Hirsch“, auf den „König des Waldes“, gekommen. Das Buch beginnt mit dem „Wunder von Rauchenkatsch“ (nahe Rennweg). Es war im Jahr 2015, als das Unglaubliche geschah, dass ein Hirsch durch die Windschutzscheibe in den Postbus sprang, dort randalierte und eine Zeitlang wie ein Passagier zu sitzen kam, schließlich wieder hinaus in den Lieserfluss sprang und ins Dunkel der Nacht entfloh. Ein Hirsch als sitzender Bus-Passagier, das war natürlich ein Sensationsbild, das um die Welt ging. Nur der Postchauffeur und ein Fahrgast hatten diesen Schock im Bus (der geborgen werden musste) miterleben müssen. Weiters erzählt der Autor von seiner Murmeltier-Begegnung am Tschanek. Müller erwähnt seine Erlebnisse vom „Hirsch losn“ und eine spektakuläre Rettungsaktion, bei der Hirsche aus der Lieser bei damals enormen Schneemengen gerettet und aufgepäppelt werden konnten. Die „längsten vier Sekunden seines Lebens“ erlebte er, als ein Hirsch in der Brunftzeit keine zehn Meter vor ihm angriffslustig stand, bis plötzlich die Kehrtwendung erfolgte. In kurzen Sätzen und Reimen werden dem Leser viel Interessantes sowie poetisch-philosophische Betrachtungen rund um Hirsch und Hirsch-Leben fantasievoll nähergebracht. Ein Satz lautet: „Das Geheimnis ist eben: am Mangel an Schönheit erstickt – der Wille zum Leben“. Das Schlusskapitel handelt vom langjährigen, kreativen Aufsichtsjäger und Fotografen Markus Gautsch, der mit Motorsäge Birkhahn und Henne aus einem Baumstrunk erschaffen kann. Den gebürtigen Lungauer (Thomatal) bezeichnet Müller als „Hirschenflüsterer“ und „Bilderbuchjäger von der Sunnseiten“ (in der Pölla).

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