Theater - Halbes Publikum, volle Besetzung


Halbes Publikum, volle Besetzung

Die 60. Spielzeit des Ensemble Porcia – das große Jubiläumsprogramm - wurde aus gegebenem Anlass vom vorigen in das heurige Jahr verschoben. Wie Kärntens größtes Theaterformat unter den Bedingungen der Pandemie über die Bühne gehen kann, darüber sprachen Intendantin Angelica Ladurner und Komödienspiele-Präsidentin Andrea Samonigg-Mahrer in einer Pressekonferenz in den neuen Gabor-Bühnen. Es wird mehr Veranstaltungen und Formate geben, gespielt wird mit der vollen Ensemble-Besetzung aber bei halbem Publikum.

„Unruhe bitte!“ verkündet das Ensemble Porcia auf seinen Social-Media-Kanälen, denn bereits ein Jahr lang herrscht Stille in der Kunst. Die 60. Spielzeit, die eigentlich im vorigen Jahr hätte stattfinden sollen, werde heuer über die Bühne gehen. Und das größte Theaterfestival Kärntens möchte diese nachgeholte Jubiläumsspielzeit auch ausgiebig feiern, aber das wird nicht ganz einfach sein in Zeiten der Pandemie. „Immer, wenn die Schauspieler mit den Proben und Spielen beginnen, tut sich was in der Stadt. Wir waren froh, dass wir im Vorjahr mit dem Theaterwagen ein bisschen Kultur in die Gemeinden bringen konnten. In Spittal hat das gefehlt“, sagt Präsidentin Samonigg-Mahrer. „Kunst und Kultur sieht sie als wichtigen Ausgleich für das systematische, Systemrelevante. Möglich werden die 96 geplanten Veranstaltungen (ohne Theaterwagen) nur mit Einhaltung aller vorgeschriebenen Maßnahmen. Nur die Hälfte aller Plätze werde auch besetzt. Das sei „traurig und finanziell eine Katastrophe“, so die Intendantin Ladurner. Diesem Ausfall will sie mit mehr Vorstellungen begegnen. Gespielt wird trotzdem mit dem ganzen Ensemble, ein Versprechen der Intendantin, die im Vorjahr die Verträge der Künstler nicht einlösen konnte: „Wir müssen die Not der Kunstschaffenden wenden.“ Aber Ladurner hofft das Minus wieder hereinzuholen. „Wir brauchen jeden Treuen, der kommt. Vielleicht schaffen wir es über die Runden zu kommen“, ansonsten müsse sie 2022 das Ensemble reduzieren. Für heuer ist sie optimistisch, spielen zu dürfen. „Wir halten uns an alle Regeln. Wir werden lernen müssen, damit zu leben. Es muss etwas stattfinden. Ich bin zuversichtlich.“

Stücke von Heldinnen

Das Programm ist fast gänzlich das im Vorjahr erstellte Jubiläumsprogramm. Die Komödien drehen sich um Frauen, um Heldinnen. „Immer, wenn es um Frauen geht, geht es auch um Männlichkeit“, um das Verhältnis zwischen den Geschlechtern, erklärt Ladurner. Gespielt wird „Die kluge Närrin“ von Lope de Vegas in einer neuen Fassung von Ladurner, der Klassiker „Charlys Tante“ von Brandon Thomas, „Kalender Girls“ von Tim Firth. Für die Kleinen Theaterfans spielt das Stück „Robin Hood, das Füchslein“ heuer zusätzlich zu den Wochentags-Terminen auch an Sonntagen. Neu sind auch die Schulvorstellungen im Schloss, der Theaterwagen soll auch in mehreren Schulhöfen Halt machen. Geplant ist auch wieder eine Theaterwerkstatt zum Kinderstück in Zusammenarbeit mit der Stadtbücherei Spittal. Eröffnet werde die Spielsaison 2021 am 9. Juni im Schloss Porcia mit als Bundespräsident Alexander Van der Bellen als Ehrengast. Der Theaterwagen startet seine Tournee heuer wieder in der „Künstlerstadt“ Gmünd und zwar am 21. Mai mit dem Stück „My cool Lady“.

Neues Ganzjahres-Theater

Während der Nicht-Spielzeit wurde an Formaten gefeilt, so ist auch eine neue Veranstaltungsreihe hinzugekommen. „Bühnen Träume“ heißt sie und findet in den neuen Probenbühnen des Ensembles im ehemaligen Gabor-Gebäude statt. Die „Bühnen Träume“ sollen eine Mischung aus Lesung, Interview Situation und Forum sein, es wird von April bis Juni drei Termine geben. Angekündigt wurden bereits die Schriftsteller Michael Köhlmaier und Karl-Markus Gauß. Mit den Probebühnen sieht Intendantin Ladurner auch einen „stillen Traum“ erfüllt.  Aus den alten Fabrikhallen wurden zwei Probebühnen und Theater gemacht. Die Stadt Spittal hat damit ein Theater bekommen, das ganzjährig bespielbar wäre.

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