Grabungstouristen buddeln in ARGENTUM
34 Urlauber graben auf der Haselangerwiese in Mühldorf im Mölltal nach verborgenen Schätzen.
Mühldorf im Mölltal. SIE kommen aus Kiel, Hamburg, Frankfurt an der Oder, München (alle Deutschland), Zürich, Bern, Basel (alle Schweiz) und Wien. IHR Ziel sind die archäologischen Ausgrabungen auf der Haselangerwiese in Mühldorf (www.museum-argentum.at). Dort verbringen SIE Ihren Urlaub bei tropischen Temperaturen damit, freiwillig im Akkord Schubkarren zu fahren, mit der Kelle Mauern zu putzen und eimerweise Dreck zu schleppen. Schweißgebadet schwingen SIE unaufhörlich Pickel und Schaufel und graben sich immer weiter in den Boden hinein. IHR Ansporn sind die verborgenen Schätze aus der Kelten- und Römerzeit, die seit über 2000 Jahren unter der Erdoberfläche in Mühldorf schlummern. Dahinter steckt der gemeinnützige Verein „Erlebnis Archäologie“, der es IHNEN ermöglicht, an archäologischen Ausgrabungen teilzunehmen. Denn SIE sind die 34 Teilnehmer:innen, die sich über das Kursprogramm von „Erlebnis Archäologie“ (www.archaeologie-erlebnis.eu) für insgesamt 14 Tage angemeldet haben, um einmal selbst als Archäologen tätig zu sein. „Unser Ziel war es, Archäologie für alle erlebbar zu machen“, so die Gründer des Vereins „Erlebnis Archäologie“ Anita und Klaus Schindl (Eggenburg). „In Mühldorf finden wir dazu optimale Bedingungen vor und darum unterstützen wir dieses großartige Forschungsprojekt sehr gerne“, erzählen die beiden Archäologen.
Nach getaner Arbeit wird beim wohlverdienten, kühlen Getränk noch bis in die späten Abendstunden über die Ausgrabungserfolge diskutiert. Beim Graben betreut werden die Gastarchäolog:innen von Laura Pösendorfer (Graz). „Für mich als Archäologin bietet sich durch die Kurse eine hervorragende Gelegenheit, Erfahrungen in der Kulturvermittlung zu sammeln, die in den nächsten Jahren immer wichtiger werden wird“, berichtet Pösendorfer.
Aber nicht nur körperliche Arbeit steht an der Tagesordnung. Neben Ausflügen zu den weiteren archäologischen Attraktionen in Kärnten und Osttirol kommt auch das kulinarische Angebot bei den Grabungstouristen nicht zu kurz. Die Highlights waren die Brettljause im Bistro der Mühldorfer Kletterhalle, die Kärntnernudel-Verkostung durch Lisi’s Nudelküche im Gasthaus Peharz und eine Grillerei beim Ausgrabungsgelände.
„Neben der Schaffung von Arbeitsplätzen für fünf Langzeitarbeitslose und der Erforschung der Oberkärntner Vergangenheit, ist uns in ARGENTUM die Vermittlung der Forschungsergebnisse ein großes Anliegen“, berichtet der Projekt- und Ausgrabungsleiter Stefan Pircher (Mühldorf). „Gleichzeitig wird dadurch eine Win-Win-Situation für die ganze Region geschaffen. Die Grabungstouristen reisen teilweise hunderte Kilometer an, um zwei Tage bei uns im Dreck zu buddeln. Mit den positiven Eindrücken im Gepäck sind die Touris der optimale Werbeträger in ihrer Heimat für einen Urlaub in Kärnten“, so Pircher weiter.
Im Herbst wird vom 9. bis 11. September noch ein weiterer Kurs für Grabungstouristen über den Verein „Erlebnis Archäologie“ in Mühldorf angeboten, für den es noch freie Plätze gibt.
Infos und Anmeldung:
+43 2984 21418 (Büro)
+43 650 6846842 (Mobil)
