Flattach - Glück mit Federvieh


Christine Schwaiger, Flattach: Glück mit Federvieh

Tierisch geht es zu bei Christine Schwaiger (72) aus Flattach. Mit einem kleinen Anwesen unterm Flattachberg hat sie sich ihren Traum erfüllt und geht dort ihrer Leidenschaft nach: Hühnern. Hinter ihrem Haus tummeln sich die verschiedensten Rassen, Größen und Farben. Mit ihrem „bunten Haufen“ war sie sogar schon einmal in „Kärnten Heute“ zu sehen.

Cochin, Marans, Dänische- und Deutsche Lachshühner, Zwerg-Altsteirer, Sperber, Seidenhühner, Sulmtaler, Spanische Minorka - nur einige der bekannteren Hühnerrassen aus dem Gewusel von Christine Schwaiger. Die Gebürtige Steirerin ist vor zwölf Jahren aufs Huhn gekommen, als sie nach dem Tod ihres Mannes vom Gasteinertal, wo sie viele Jahre lebten, ins Mölltal zog. „Wir haben in einer Wohnung gewohnt und so etwas war immer mein Traum. Meine Mutter hatte eine Keusche mit ein paar Tieren gehabt“, erzählt sie. Mit 60 Jahren hat sie im Mölltal noch einmal neu angefangen, das Haus kaufte sie von einem bekannten Zahnarzt mit Mölltaler Wurzeln und richtete es her. „Ich bin glücklich“, sagt die rührige und überhaupt nicht Leute-scheue weltoffene Frau, die viel in Oberkärnten herumkommt und Bekanntschaften pflegt: „ich bin ein Bewegungs-Mensch“.

„Superhenne“ Lilly

Hühner sind für sie Charakter-Tiere und Kraftquellen. „Die Hennen vermitteln so viel Ruhe und geben viel zurück, wenn du ihre Bezugsperson bist. Wenn ich den Stall zusperren geh, sitzen alle auf der Stange und ich streichle ihnen über den Rücken. Jedes gibt einen anderen Ton ab, den einen taugt´s, den anderen nicht. Sie ‚sagen‘ einem das schon.“ Zu fast jedem Huhn hat Christine Schwaiger auch eine Geschichte parat. Für Bruteier zum „unterlegen“ fährt sie bis nach Gmünd, manchmal bis in die Steiermark. „Einen Vogel hab´ ich schon“, lacht die ehemalige Altenpflegerin. Eine Henne im Hühnerstall ist ihr besonders ans Herz gewachsen, die „Lilly“. „Die kenn ich schon am Ton, da weiß ich: aha, die Lilly ist do.“ „Lilly“ kam 2012 mit einem Cousinen-Besuch aus der Steiermark, als befruchtetes Ei, eingepackt in einem Joghurtbecher und einer Küchenrolle. „Das ist jetzt meine Lilly. Sie war nie krank, sie redet mit mir und ist immer als erste da, um aus dem Futterschöpfer zu fressen“. Mit ihren elf Jahren ist „Lilly“ ein robustes Tier. Im Vorjahr hat sie noch drei Mal gebrütet und ihre Küken aufgezogen. Die Wahl-Mölltalerin hat ihre Freude daran. „Wenn es den kleinen kalt ist, merkt sie das sofort und setzt sich hin und lässt sie unter sich hinein. Die kleinen Köpferl schauen zwischen ihren Federn heraus. Für jeden Hühnerhalter ein schöner Anblick“.

Hühner-Freundschaften

Stolz ist Christine Schwaiger auf ihren Auftritt in einem „Kärnten Heute“-Beitrag. „Carl Hannes Planton hat mich angerufen und eines schönen Tages stand das Kamerateam vor der Tür. ‚Du bist heute Abend im Fernsehen‘, haben sie gesagt. Weißt du wie mir der Reis gegangen ist?“, erinnert sie sich. Auf den Fernseh-Beitrag gab es aber viele schöne Rückmeldungen. Hühner liegen im Trend und man kommuniziert über regelrechte „Hühner-Netzwerke“. Über ihren Freund in Hallein, mit dem sie eine Fernbeziehung führt, kommen ihre Eier bis nach Salzburg oder über Umwegen nach Niederösterreich. Die Fernbeziehung passt der kontaktfreudigen Seniorin und Mutter von drei Kindern und Oma von sechs Enkerl. Zusammenziehen? „Auf keinen Fall! So freuen wir uns, wenn wir uns wiedersehen und können uns auch manchmal überraschen“.  Hier in Flattach hat sie sich gut eingelegt. „Ich habe vorher niemanden gekannt, und jetzt habe ich so viele Hühner-Freundschaften“ – mit und ohne Gefieder.


Weitere Bilder:
„Lilly“ kam einst als Ei in einem Joghurtbecher ins Mölltal.
Über 20 Rassen tummeln sich im Garten.
Über 20 Rassen tummeln sich im Garten.
Beim Futtern sind sie alle da.

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