Glocknerstraßen-Durchstich erfolgt
29. April 2024
Während es im Tal grünt und streckenweise sommerliche Temperaturen herrschten, arbeiteten die Schneeräumtrupps auf der Großglockner Hochalpenstraße unter tiefst winterlichen Bedingungen an der Räumung von Österreichs höchster Panoramastraße. Seit Ende April ist die Hochalpenstraße wieder freigegeben.
Am. 8 April wurde begonnen zuerst die Durchzugsstraße von Fusch nach Heiligenblut schneefrei zu machen. Zwischendurch hat aber eine Kaltfront, die bis zu 120 cm Neuschnee, starken Wind und schlechte Sicht mit sich brachte, den Räumfortschritt massiv gebremst. Am 26. April war es aber dann so weit: Auf der Hochtor-Passhöhe auf 2.504m Meter Seehöhe an der Grenze zwischen Kärnten und Salzburg feierten die Räumtrupps ihren alljährlichen Durchstich. Die Panoramastraße ist seither offiziell wieder für den Verkehr freigegeben. Nur die Gletscherstraße zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe und die Straße zur Edelweisspitze wurde aus Sicherheitsgründen noch nicht geöffnet, das werde noch einige Tage in Anspruch nehmen.
„Durst“ auf Pflanzenöl
„Jörgen“, „Oskar“, „Ander“ und „Eisbändiger“ haben wieder ganze Arbeit geleistet. Die vier berühmten Rotationspflüge, die noch vom Erbauer der hochalpinen Straße, Franz Wallack, konstruiert wurden, waren heuer laut GROHAG-Chef Dr. Johannes Hörl ganz besonders umweltschonend unterwegs. Die Oldtimer (sie haben mittlerweile schon 70 Jahre am Buckel) werden bereits die zweite Räum-Saison dem synthetisch hergestellten Diesel-Ersatzkraftstoff „HVO 100“ betrieben. Als Basis dienen hier Altspeisefette, wie benutzte Frittier- oder Bratfette, aus denen in einem Hydrierverfahren ein nahezu geruchloser Kraftstoff hergestellt wird. „Wir lösen die Spannungsfelder von Natur, Technik und Tourismus bestmöglich auf“, so Hörl. Der CO2-Ausstoß der Oldtimer-Pflüge wurde laut Hörl damit um 90% reduziert.
Start der Tourismus-Saison
Der Durchstich bedeutet auch einen symbolischen Startschuss für die Sommersaison im Österreich-Tourismus. Zwischen den Schneewänden trafen heuer auch die Touristiker Astrid Steharnig-Staudinger, Geschäftsführerin der Österreich Werbung sowie die Geschäftsführer Leo Bauernberger (SalzburgerLand Tourismus) und Klaus Ehrenbrandtner (Kärnten Werbung) mit den „GROHAGlern“ aufeinander. Die Großglockner Hochalpenstraße ist eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Österreichs mitten in der Nationalpark-Region. „Mit rund acht Millionen Übernachtungen jährlich hat sich die Region zu einer der wichtigsten und dynamischsten Destinationen entwickelt“, weiß Astrid Steharnig-Staudinger. Das Naturerlebnis am Berg sei neben den Seen das zentrale Kerntheema des Kärnten-Tourismus, so der neue Kärntnern-Werbung Chef Klaus Ebenthaler. Die Großglockner Hochalpenstraße sei ein idealer Ausgangspunkt dafür.