Seeboden/Kunst - Gerhart Weihs zeigt einen „Längsschnitt“ seiner Arbeiten


Gerhart Weihs zeigt einen „Längsschnitt“ seiner Arbeiten

„Momentaufnahmen seiner Kreuzfahrt durch die Kunst“, um es mit den Worten Severin Kröns zu sagen, zeigt der Seebodener Künstler Gerhart Weihs in seiner Ausstellung „Längsschnitt“. Diese Woche wird sie mit einer Vernissage im Impuls Center in Seeboden eröffnet und zwar am Freitag, 8. April, um 19 Uhr.

Vielleicht kann man Gerhart Weihs´ Arbeiten schlicht als Reduktion auf das Wesentliche beschreiben, und das in einer Vielfalt wie sie 31 Jahre Künstlerdasein hergeben können. Ein Jahr nach seinem 80. Geburtstag gibt der Künstler nun einen Einblick in sein langjähriges Schaffen. Der Ausstellungstitel „Längsschnitt“ verweist schon auf einen Entwicklungsprozess in seinen Arbeiten, die er seit 1991 in vielen Einzelausstellungen oder gemeinsam mit anderen bekannten Künstlern in Kärnten aber auch in Nachbarländern zeigte. Gerhard Weihs (Jg. 1941) ist ein gebürtige Sachsenburger und beschritt beruflich einen ähnlichen wandelnden Weg wie in seiner Kunst. In seinem ersten „Berufsleben“ absolvierte er eine Lehre zum Holzfigurenbauer und Bau- und Möbeltischler, später folgte ein Maschinenbaustudium in Bayern wonach er als Telekommunikationstechniker bei Siemens arbeitete. 22 Jahre war er Chef der Kirchenbeitragsstelle Spittal, dort hat er sich um die EDV gekümmert und die Organisation der Diözese „umgekrempelt“. Die Technik, vor allem die EDV behielt auch in seiner Kunst einen zentralen Platz. Der Kunst kam er nahe als ehrenamtlicher Bildungsreferent des Katholischen Bildungswerkes wo er die Malgruppe „Rojachhof“ auf die Beine stellte und von renommierten Malern lernte. Später reihte er sich in das Seebodener Künstlerkollektiv „Im.puls.Maler“ ein und war bis 2020 Obmann des Vereins „kultur.im.puls“.

Liebe zur Architektur, „Zauberer“ und japanische Gedichte

„Auf seiner groß angelegten Reise durch die Kunst liebäugelt der Zauberer Weihs mit den verschiedensten Gebieten. Er fühlt sich frei, experimentiert. Er sammelt Erfahrungen und verbindet …“, schrieb Künstlerkollege und Leiter der Galerie Porcia, Severin Krön, über Weihs Arbeiten im Text zu seiner Ausstellung. Seine künstlerische „Reise“ führte von Blumenaquarellen über Totentänze, fremde Kulturen bis hin zur Architektur. Die Landschaft ist wahrscheinlich seine größte immer wiederkehrende Leidenschaft, genauso wie die Architektur, der er in verschiedenen Schritten versucht durch Abstraktion und Reduktion auf die Spur zu kommen und zu vermitteln. Er nimmt Details wahr, verarbeitet sie künstlerisch indem er sie auf das Wesentliche reduziert, „läutert“ und so den Betrachter wieder vor Augen führt. Krön schreibt auch von Weihs´ „Sehnsucht, den Blick zu klären, frei zu machen“. Er verwandle das Wahrgenommene aus Liebe zur Harmonie und nennt ihn einen „harmoniebesessenen Zauberer“.

Seine Architektur-Motive sucht Weihs im Internet, hier vor allem unter den Arbeiten preisgekrönter Architekten. Sein „Lieblings-Architekt“ ist der Japaner Tadao Ando, der laut Weihs die Welt bereichert durch die Art, wie er Architektur macht. Er vergleicht Andos Arbeiten mit einem „Haiku“ – einer strengen japanischen Gedichtform, bei der alles seinen Platz hat – Kürze, Konkretheit, Gegenwärtigkeit. Nichts ist überflüssig. In seinen Arbeiten folgt Weihs im Wesentlichen diesem Prinzip – ein Haiku auf „malerisch“. Abseits der Kunst widmet sich der Naturfreund und gerne Reisende dem Sammeln, genauer gesagt, den Pilzen. Er ist einer der wenigen, wenn nicht der einzige Oberkärntner, der 41 essbare heimische Schwammerl „klaubt“ und zubereitet. Auch eine hohe Kunst, die nicht dem Zufall überlassen bleiben kann.


Weitere Bilder:
Die „Inderinnen“ sind nur eine Station im „Längsschnitt“ von Gerhart Weihs künstlerischem Schaffen.

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