Großer Aufreger - Gender-Leitfaden: Wörterbuch wird zurückgezogen


Gender-Leitfaden: Wörterbuch wird zurückgezogen

Der von der Landesregierung beschlossene Gender-Leitfaden stieß wohl auf zu großen Wiederstand in den Medien und auch in der Politik. Er wurde nun zurückgezogen.

Das interne, für den Verwaltungsdienst als Handlungsanleitung gedachte, den Kärntner Genderleitfaden ergänzende Wörterbuch wird zurückgezogen, gaben LH Peter Kaiser und LR Sara Schaar heute Donnerstag bekannt. Beide fordern aber ein österreichweites Regelwerk. „Kärnten lebt im 21. Jahrhundert in Vielfalt, Buntheit, Respekt und Toleranz und steht für Gleichheit und Chancengerechtigkeit. Ein Genderleitfaden – der eine Orientierungshilfe für die Verwaltung darstellt ist Ausdruck dessen. Ein vom VfGH bestätigtes drittes Geschlecht sei korrekt anzusprechen. Die Kritik beziehe sich hauptsächlich auf das Wörterbuch, das sich in einigen Passagen als überzogen darstellt. Die Zurücknahme sei vor allem einer vom Wahlkampf geprägten Diskussion geschuldet.

Österreichweit viele Leitfäden

Es gäbe in Österreich viele unterschiedliche Genderleitfäden, die zum Teil ähnliche Formulierungsvorschläge für den internen Gebrauch enthalten wie der seitens der Fachabteilung in Kärnten erstellte. „Österreich braucht nicht neun oder mehr unterschiedliche Regelungen. Es ist jetzt der richtige Zeitpunkt, einen österreichweit einheitlichen Vorschlag zu erarbeiteten, der auch der Entscheidung des VfGH Rechnung trägt“, erwarten sich Kaiser und Schaar von der Bundesregierung. Kaiser und Schaar, weisen darauf hin, dass Kärnten mit der Erstellung des Genderleitfadens nur mit anderen öffentlichen Institutionen (zwei Ministerien), Wien, Tirol, Vorarlberg oder Niederösterreich – gleichziehe, mit dem Hintergrund, dass alle Bundesländer auf Basis des VfGH-Entscheides dringenden Handlungsbedarf haben, um ihre eigenen Bediensteten auch rechtlich schützen zu können.

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