Trebesing/St. Stefan/Oberdrauburg - Gemeinden setzen auf die Sonne


Gemeinden setzen auf die Sonne

Gemeinden versuchen zunehmend durch die Installation von Photovoltaikanlagen auf den kommunalen Gebäuden Kosten zu sparen und leisten damit auch einen Beitrag zur Energiewende. Für dieses Engagement wurde kürzlich die Gemeinde Trebesing mit der „e5-Krone“ ausgezeichnet. 2023 war ein „Rekordjahr“ für den Ausbau mit PV-Anlagen in Kärnten.

Nicht nur bei immer mehr Privathäusern sieht man PV-Anlagen auf den Dächern, sondern auch auf Gemeindeämtern, Feuerwehrhäusern, Sportanlagen oder Gemeindebauhöfen. Insgesamt 272 PV-Anlagen wurden in 96 Gemeinden bisher über die Aktion „Photovoltaik Kommunaler Gebäude“ des Landes unterstützt. Dabei gibt es Fördersätze bis zur Hälfte der Investitionskosten, mit Förderungen von Bund und EU können sich die Gemeinden bis zu 100% fördern lassen, sagt der zuständige Landesrat Sebastian Schuschnig, der in den letzten Wochen auch in einigen Oberkärntner Gemeinden unterwegs war, um sich ein Bild zu machen und Förderzusagen persönlich vorbeizubringen.

So auch in Oberdrauburg, wo am Dach der Freizeitanlage eine neue PV-Anlage mit einer Leistung von 27 kWp in Betrieb genommen wurde. Die Gesamtkosten beliefen sich auf rund 33.000 Euro. Eine neue PV-Anlage liefert auch auf dem Dach der Feuerwehr Tratten in der Gemeinde St. Stefan/Gail 20 kWp Solarstrom. Die Anlage deckt künftig nicht nur den Strombedarf für das neue Rüsthaus selbst, sondern auch für das in unmittelbarer Nähe gelegene Bildungszentrum, den Wirtschaftshof und das Gemeinschaftshaus. Überschüsse werden ins Netz eingespeist. Gesamtkosten rund 49.000 Euro. Einen nachhaltigen Kurs, „den wir auch beibehalten wollen“, sagte Bgm. Ronny Rull bei der Förderübergabe. In der Liesertaler Gemeinde Trebesing gingen in den letzten Monaten gleich zwei neue kommunale PV-Anlagen in Betrieb. Am Dach der Feuerwehr Altersberg wurde eine PV-Anlage mit einer Leistung von 15 kWp errichtet, Kosten rund 25.000 Euro. Auch am Dach der Feuerwehr Großhattenberg liefert eine 8 kWp-Anlage bei Sonnenschein genug Strom für den Betrieb des Rüsthauses. Kostenpunkt rund 15.000 Euro.

Trebesing wurde „gekrönt“

Im Jänner erfolgte der Jahresauftakt der e5-Gemeinden. In Kärnten sind es 51, die über das e5-Programm ihre Energieeffizienz steigern wollen und jene, die sich dabei besonders hervortaten, bekamen die „e5-Krone“ verliehen. Drei Gemeinden überzeugten mit ihren Projekten. Platz 1 ging an die Liesertaler Gemeinde Trebesing, die sich über 10.000 Euro Preisgeld freuen durfte. Aufgrund der hohen Anzahl an PV-Anlagen, durchgeführten Sanierungen und Heizungsumstellungen zählt die Trebesing somit zu den Vorzeigegemeinden in Kärnten. Es sei gelungen auch die Bevölkerung verstärkt mit ins Boot zu holen. Auf Platz 2 und 3 landeten die Gemeinden Moosburg und Keutschach.

2023 „Rekordjahr“

Das Ziel sei mehr PV-Fläche umzusetzen, sagt Schuschnig, der „mehr zulassen und weniger verhindern“ möchte. Das wird möglich, weil im Vorjahr die Beschränkung für PV-Anlagen auf Freiflächen gefallen ist. Was den Erneuerbaren-Ausbau in Kärnten betrifft, so spricht das Land von einem „Rekordjahr“. Über 53 Mio Euro wurden alleine an Fördermittel zur Verfügung gestellt. Das Fördervolumen habe sich 2023 gegenüber dem Vorjahr verdoppelt. Private, Gemeinden und Betriebe holten alleine 39 Mio Euro PV-Förderung ab – für rund 10.000 PV-Anlagen. Der Energiezuwachs entspreche einem neuen Wasserkraftwerk an der Drau. Einfacher und unbürokratischer wird auch die Förderabwicklung mit dem Land Kärnten. Zunächst soll die Solarspeicherförderung, später alle PV-Förderungen von der Antragstellung bis zur Auszahlung automatisch und digital (KI-unterstützt) ablaufen. Der Start dieses Pilotprojektes sei für das zweite Quartal geplant.


Weitere Bilder:
Amtsleiter Christian Enzi, LR Sebastian Schuschnig, LA Bgm. Ronny Rull und Feuerwehrkommandant Klaus Jost. Foto: Büro LR Schuschnig/Habich

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