Kötschach/Hermagor - Gemeinden rüsten für den Blackout


Gemeinden rüsten für den Blackout

Im Rathaus der Marktgemeinde Kötschach-Mauthen wurde bereits eine Notstromversorgungs-Anlage installiert. In der Stadtgemeinde Hermagor-Pressegger See wurde kürzlich die Anschaffung von zwei dieser Anlagen beschlossen.

Seit Jänner dieses Jahres als Europa knapp an einem großflächigen Stromausfall (Blackout) vorbeischrammte, geht das Blackout-Gespenst um. Laut einer Umfrage von „Market Agent“ macht sich bereits jeder Zweite Österreicher ob dieses Szenarios Sorgen. Dieses Thema wurde auch am Land Kärnten auf das Tapet gebracht. Bereits im Frühjahr erfolgte der Aufruf an die Kärntner Gemeinden, sich dafür zu rüsten. Bei neuen Gemeindegebäuden müsse demnach eine Möglichkeit zur Notstromeinspeisung vorgesehen werden, bei bestehenden Gebäuden sei diese innerhalb einer Frist nachzurüsten. Diese geförderten „Leuchttürme“ sollen zentrale Versorgungspunkte in den Gemeinden sein, um im Katastrophenfall für die Bevölkerung den Kontakt zu Ärzten, Zugang zu Medikamenten, die Versorgung mit Lebensmitteln oder anderen überlebensnotwendigen Gütern zu gewährleisten. Insgesamt 65 Gemeinden haben bis Ende November diese Fördermöglichkeit des Gemeindereferates in Anspruch genommen und Notstromanlagen installiert.

Standort: Rathaus

Auch die Marktgemeinde Kötschach-Mauthen hat sich bereits vorbereitet. Zur Notstromversorgung im Katastrophenfall wurde ein 124 KVA Stromerzeuger angeschafft, dazu drei 1.000-Liter Dieseltanks, um die Anlage unabhängig betreiben zu können. Die Investitionskosten beliefen sich auf rund 36.000 Euro, so der Gemeinde-Katastrophenschutzbeauftragte Bgm. Josef Zoppoth. Die Anschaffung wurde zu 75 Prozent vom Land gefördert. Versorgt werden können damit auch der Feuerwehrstützpunkt, der Verwaltungsbereich des Rathauses mit dem Festsaal (für Einsatzleitung Krisenmanagement, Notquartiere, etc.) und der Wirtschaftshof mit der Fernwärmeversorgung. Auch die Polizei habe sich an den Kosten beteiligt und wird von dem „Leuchtturm“ mitversorgt. Der Standort wurde außerhalb des Rathauses auf einem Plateau im Bereich der Zufahrt zum Wirtschaftshof gewählt, um auch im Falle eines Hochwassers betriebsbereit zu bleiben. Bei der bereits betriebsbereiten Anlage handelt es sich um eine mobile Einrichtung, die im Bedarfsfall auch an einem anderen Ort gebracht werden könnte, erklärte Zoppoth.

In Hermagor beschlossen

Die Anschaffung von zwei dieser „Leuchttürme“ wurde auch in der letzten Gemeinderatssitzung in Hermagor beschlossen. Die Stadtgemeinde plant gleich zwei Standorte mit Notstromanlagen auszustatten: Das Rathaus mit dem Kultursaal und den Feuerwehrstützpunkt in Hermagor. Die Umbauten werden mit 30.000 Euro gefördert, erklärte StR und Feuerwehrreferent Günter Pernull. Das Angebot der Firma Elektro Schuller kam dabei zum Zug. Die Kosten für die baulichen Maßnahmen belaufen sich auf rund 45.000 Euro. Auch jede Gemeindefeuerwehr sei mittlerweile mit einem Notstromaggregat ausgestattet worden. Bereits angeschafft wurde ein starkes, mobiles Notstromaggregat, das die Wasserversorgung der Stadtgemeinde aufrecht halten soll, informierte StR Hannes Burgstaller, der für den Bauhof zuständig ist. Mit den Mitarbeitern der Gemeinde habe man sich auch Gedanken gemacht, welche Maßnahmen darüber hinaus nötig wären. In weitere Folge soll es eine Arbeitsgemeinschaft geben, die sich mit dem Thema befasst.

Zum Thema:

Infos zum Thema Blackout und wie man sich darauf vorbereiten kann findet man auf der Homepage des Zivilschutzverbandes Kärnten (www.siz.cc/kaernten).

Seit 2016 gibt es in Kärnten die Arbeitsgruppe „Blackout“, bestehend aus Vertretern der Polizei, des Bundesheers und des Zivilschutzverbandes. 2018 wurde das Blackout-Szenario im Rahmen der großen „Combined Success“-Übung in vier Kärntner Bezirken durchgespielt, dabei waren auch Spittal und Hermagor.

Notstromaggregate für Landwirte: Das Agrarreferat fördert den Umbau für Notstrom-Anschlüsse in landwirtschaftlichen Gebäuden (700 Euro pro Umbau). Seit Anfang Herbst wurden mit dieser Förderaktion bereits 119.000 Euro vergeben. Jetzt wurde die Förderung nochmals um 105.000 Euro aufgestockt.


Weitere Bilder:
Drei Dieseltanks garantieren eine langanhaltende Versorgung.
Wirtschaftshof-Leiter Thomas Winkler ist mit dem Stromversorger bestens vertraut. Foto: Marktgemeinde Kötschach-Mauthen
Die Anlage steht beim Rathaus.

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