Gemeinden riefen zum Wasser sparen auf


Gemeinden riefen zum Wasser sparen auf

Ein schneearmer Winter und viele Hitzetage im Juni setzten dem Wasserhaushalt zu. Die Marktgemeinden Kötschach-Mauten und Seeboden riefen ihre Bürger bereits zum sparsamen Umgang mit Wasser auf. Eine Knappheit sei aber nicht zu befürchten. Kötschach-Mauthen arbeite auch an der Erweiterung der Wasserversorgungsanlage.

Die Quellschüttungen seien aufgrund der geringen Niederschlagsmengen der letzten Monate drastisch zurückgegangen und angesichts der warmen Temperaturen der Wasserverbrauch enorm gestiegen, hieß es im „Dringenden Aufruf zum Wassersparen“ der Marktgemeinde Kötschach-Mauthen vom 20. Juni. Das Bewässern von Grünanlagen und das Befüllen von Schwimmbecken sowie das Autowaschen sei zu unterlassen, um die Wasserversorgung zu gewährleisten und einen Notbetrieb zu vermeiden. Dass es sich dabei lediglich um eine vorbeugende Maßnahme handle, bestätigte Kötschach-Mauthens Vize-Bgm. Georg Zankl. „Die Leute haben die Pools eingelassen, das hat die Hochbehälter strapaziert, aber wenige Tage danach war wieder der Normalstand erreicht“, so Zankl. Ein ähnlich formuliertes Rundschreiben erging am 20. Juni auch in der Marktgemeinde Seeboden. Durch Wassersparmaßnahmen soll eine „ausreichende Trinkwasser- und Löschwasserversorgung“ weiterhin gewährleistet werden.

Schnee fehlte

Der Grund für diese geringere Ergiebigkeit der Wasserquellen sieht Meteorologe Mag. Reinhard Prugger von den „Meteo-Experts“ in Lienz hauptsächlich im heuer geringen Winterniederschlag. „Zwar haben wir heuer generell wenig Niederschlag gehabt in letzter Zeit, aber was fehlt, war heuer einfach der Schnee in den Bergen“, so Prugger. Den fehlenden Niederschlag im Winter könnten, was den Wasserhaushalt betrifft, auch die Sommerniederschläge nicht ausgleichen. Zudem ist der Sommer heiß und die Verdunstung groß. Derzeit seien keine großen flächendeckenden Niederschläge zu erwarten. Punktuelle und heftige Niederschläge, wie die Unwetter vergangener Woche, lassen das Wasser eher abfließen, besonders wenn die Böden vorher trocken sind, weiß der Wetter-Experte.

Erweiterung geplant

Bereits im Jahr 2018 habe man in Kötschach-Mauthen eine ähnliche Situation erlebt. Grund war damals auch ein schneearmer Winter, erinnert sich Zankl. An den Quellen in Würmlach und an der Schwarzbrunn-Quelle, wo Kötschach-Mauthen das Wasser bezieht, gebe es genügend Reserven. Geplant sei aber die Kapazitäten längerfristig zu erweitern. Zudem wird die Erneuerung der Wasserversorgungsleitungen im kommenden Jahre in Angriff genommen, darauf die Sanierung der Hochbehälter. Auch neue Wasserbezüge sollen erschlossen werden, entweder durch Quellenneufassungen oder durch Tiefbrunnen, dies sei noch Sache von Untersuchungen, so der Vizebürgermeister.

Keine Probleme in Hermagor

Bis jetzt keine Probleme mit der Wasserversorgung hat man in der Bezirkshauptstadt Hermagor. Hier sei der Wasserhaushalt zwar kurz leicht zurückgegangen, „aber Gemeinde hat in den letzten Jahren relativ viel in die Wasserversorgung investiert, also sollte es gehen“, meinte Bgm. LA Leopold Astner nach Nachfrage mit dem Wassermeister Thomas Jenul. Großer Wasserbedarf bestehe auch wegen der Tourismusbetriebe mit insgesamt über 10.000 Gästebetten, die „alle gleichzeitig Wasser brauchen“. Derzeit werde an einer Talschiene gearbeitet, die die ganze Gemeinde mit Wasser versorgen kann. Im Westteil von Hermagor muss diese noch fertiggestellt werden.

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