Gemeinde will für Erhalt des Post-Zentrums eintreten

10. Jänner 2024

Die Post AG will das Postverteilerzentrum in Winklern aufgeben. Die Pakete und Briefe für das obere Mölltal sollen ab dem Sommer von Nussdorf-Debant aus zugestellt werden. Die 16 Arbeitsplätze will die Post erhalten. Die Gemeinde Winklern kündigte an, für den Erhalt des Postverteilerzentrums zu kämpfen.

Die Postsendungen von Heiligenblut bis Flattach laufen aktuell noch über das Postverteilerzentrum in Winklern. Das soll sich ab Sommer dieses Jahres ändern, denn die Post AG will den Standort Winklern aufgeben und die Post-Abwicklung des oberen Mölltals von Osttirol aus betreiben. In Nussdorf-Debant wurde vor zwei Jahren ein großes und modern ausgestattetes Postverteilerzentrum errichtet, das nun für das Mölltal mitgenutzt werden soll. Die Zustellbasis in Winklern entspreche schlichtweg nicht mehr den heutigen Anforderungen, sagte Post-Pressesprecher Markus Leitgeb. „Sie ist alt, klein und war niemals für solche Paketmengen ausgelegt, wie sie heute bestellt werden“. Bundesländer- oder Bezirksgrenzen stellen für die Post AG keinen Maßstab dar. Mit der Übersiedelung werde eine effizientere Zustellung ermöglicht. In Winklern arbeiten derzeit 16 Post-Mitarbeiter. Ihre Arbeitsplätze sollen laut Leitgeb erhalten bleiben. „Unsere Zustellerinnen und Zusteller starten in Zukunft lediglich von einem anderen Standort aus, sonst ändert sich nichts“.

„Sie werden zum Arbeitsplatz ziehen“

Von Seiten der Marktgemeinde Winklern ist man natürlich nicht glücklich über diese Entwicklung. Man habe der Post sogar ein alternatives Gebäude angeboten, sagte Bgm. Johann Thaler. „Das wollten sie nicht haben.“ Auf die Frage, weshalb kein anderes Gebäude vor Ort infrage kommt, antwortete Leitgeb: „Wir haben einige Alternativen in unmittelbarer Nähe geprüft, da sprechen wir allerdings von Gebäuden, die stark sanierungs- und adaptierungsbedürftig wären – und dann erst keinen modernen Arbeitsplatz nach heutigen Standard geboten hätten“. Thaler sieht im Abzug der Arbeitsplätze aus seiner Gemeinde ins benachbarte Osttirol auch eine Beschleunigung der Absiedelung. „Gerade Junge werden es sicher nicht auf sich nehmen, dass sie von Heiligenblut 40 km zum Arbeitsplatz pendeln. Sie werden zum Arbeitsplatz ziehen“. Die Pläne der Post AG erscheinen den Winklerner Bürgermeister schon von langer Hand vorbereitet: „In Debant hat das neue Verteilerzentrum fast einen Hektar in Anspruch genommen, es gibt eine vollautomatische Sortieranlage, genügend Platz, auch für Elektroautos sind Ladestationen vorgesehen“. Trotzdem möchte er klarstellen, dass die Marktgemeinde um ihr Postverteilerzentrum kämpfen wird.

Von Harald Angerer