Kötschach-Mauthen - Gefährliche Relikte


Gefährliche Relikte

Der Entminungsdienst des Bundesheeres barg in einem zweiwöchigen Einsatz in den Karnischen Alpen 279 Kg an Kriegsrelikten aus dem ersten Weltkrieg.

Das Gebiet um den Kleinen Pal nahe Kötschach-Mauthen war im ersten Weltkrieg Schauplatz eines Stellungskrieges zwischen der österreich-ungarischen und der italienischen Armee. Die ehemaligen Stellungen und Schützengräben sind heute als Freilichtmuseum „1915 – 1918“ zugänglich. Kriegsrelikte, wie Munition oder Granaten sind im Grenzgebiet um den Plöcken immer noch gefährliche Zeugen dieser Zeit. Erst Mitte August barg und entsorgte ein Trupp des Entminungsdienstes des Bundesheers rund 279 Kg schwere Kriegsrelikte unterschiedlichster Art aus dem Ersten Weltkrieg im Bereich des Freilichtmuseums, bzw. am Kleinen Pal. Fünf Mitarbeiter des Entminungsdienstes waren zwei Wochen lang im Einsatz, berichtet die zuständige Pressesprecherin des Bundesheers, Mag. Anna-Maria Roth. Die Kriegsrelikte werden, wenn möglich direkt am Fundort gesprengt, ist dies nicht möglich, werden sie abtransportiert und auf einem militärischen Sprengplatz kontrolliert vernichtet.

Nicht anfassen

Beim Einsatz in den Karnischen Alpen wurden unter anderem drei Handgranaten, drei Granaten, darunter auch vier Luftminen mit je 60 Kg geborgen. „Auch wenn man deren Funktion und Herkunft kennt, ist jeder Einsatz für meine Mitarbeiter eine Herausforderung, aber wenn man die Hausaufgaben gemacht hat, dann ist die Gefahr abschätzbar“, meint der Leiter des Entminungsdienstes, Wolfgang Korner. Der Entminungsdienst weiß durch historische Quellen ungefähr, wo nach diesen Relikten zu suchen ist. „Teilweise sind es auch Einheimische oder Wanderer, die solche Funde machen“, meinte Pressesprecherin Roth. Die Information darüber soll sofort an die Polizei gemeldet werden. „Ein Hantieren mit diesen Kriegsrelikten ist für Unbefugte äußerst gefählrlich, sie sollten unter keinen Umständen berührt werden“. Ob und wieviel dieser Relikte noch in den Karnischen Alpen liegen, darüber war dem Bundesheer keine Einschätzung möglich.


Weitere Bilder:
Entminung Karnische Alpen_Gunter Pusch_Bundesheer (1)
Der Leiter des Entminungsdienstes, Wolfgang Korner, zeigt einige Fundstücke. Neben Munition wurden Granaten und Minen gefunden.
Im Plöckengebiet wurden im August rund 279 Kg an Kriegsmaterial aus dem ersten Weltkrieg geborgen.

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