Lockdown Nr. 4 in Kärnten - Gastro und Hotels müssen noch warten


Gastro und Hotels müssen noch warten

Die Kärntner Landesregierung will weiter größte Vorsicht walten lassen. Ihr Beitrag zum österreichweiten „Öffnungs-Fleckerlteppich“: eine stufenweise Öffnung. Hotellerie und Gastronomie müssen noch bis 17. Dezember warten.

Die Maßnahmen, die ab kommender Woche in Kärnten gelten, wurden heute in Klagenfurt beschlossen. Als Berater standen der Landesregierung die beiden Verantwortlichen für den Intensivbettenbereich in den Kärntner Krankenanstalten Primarius Rudolf Likar und Primarius Jörg Weber von der KABEG zu Seite. Außerdem wurde per Videokonferenz Prof. Dr. Herwig Ostermann, der Geschäftsführer der GÖG GmbH zugeschalten.

Handel und Dienstleiter dürfen öffnen

Grundsätzlich schließt sich Kärnten dem bundesweiten Ende des Lockdowns für Geimpfte und Genesene mit Samstag (11. Dezember) 24 Uhr an. Demzufolge bleiben Nachtgastronomie und Apres-Ski-Lokale geschlossen. Weiterhin gilt für geschlossene Räume die FFP2-Maskenpflicht, Handel und körpernahe Dienstleister dürfen ab Sonntag wieder öffnen. Am Arbeitsplatz bleibt weiterhin die 3G-Regelung aufrecht. Erst am 17. Dezember dürfen in Kärnten auch Gastronomie und Hotellerie wieder öffnen. Die Veranstaltungen im Sport- und Kulturbereich betreffend, werde man die Verordnung des Bundes abwarten und dann entsprechende Adaptierungen vornehmen.

Hohe Zahl an Neuinfektionen in Kärnten

Die Begründung für eine stufenweise Öffnung von Landeshauptmann Dr. Peter Kaiser (SPÖ): „Wir haben die Infektionen betreffend einige Senkungen erreicht, aber nicht ausreichend um von einer pandemischen Beruhigung zu sprechen. 580 Neuinfektionen von gestern auf heute, 58 Intensivpatienten, 8171 Infizierte gesamt und eine 7-Tages-Inzidenz von 651,3 sprechen für sich.“ „Ich appelliere dringend, sich an die vorgeschriebenen Maßnahmen zu halten und die Möglichkeit der Impfung in Anspruch nehmen. Wir müssen uns bewusst sein, dass der Weg bis zur Normalität noch ein weiter ist“, spricht sich Kaiser für die Covid-Schutzimpfung aus.

„Mein Ziel war ein Öffnen aller Branchen mit 13. Dezember, denn Gastronomie und Hotellerie haben in der Pandemie oft genug bewiesen, dass sie ein gutes Sicherheitskonzept aufgestellt haben“, betonte LR Martin Gruber (ÖVP). Er fügte aber hinzu: „Die Expertinnen und Experten sind jedoch der Meinung, dass die Zahlen nicht genug Sicherheit geben und schrittweise geöffnet werden soll.“

Noch viele auf der Intensiv

Im Intensivbereich bewegen wir uns nur sehr langsam nach unten, waren sich Likar und Weber einig. „Wir haben eine Verantwortung auch unseren Mitmenschen gegenüber – der einzige Schutz ist eine Impfung“, betonte Likar. Die Belastung für das Gesundheitspersonal sei immens. Von vernünftigen Entscheidungen des Gremiums sprach Weber. Er appellierte: „Der gemeinsame Feind sind nicht die Regierung und ihre Entscheidungen, sondern das Virus“.

Kritik von der Wirtschaft

Der verlängerte Lockdown trifft Kärntens Tourismuswirtschaft hart. Die Betriebe sind nun wieder die Leidtragenden der schleppenden und zögerlichen Pandemiebekämpfung der Landesregierung, so die Wirtschaftskammer Kärnten. „Kaiser und Co spielen hier Branchen untereinander aus“, meinte auch Team Kärnten-Chef Bgm. LA Gerhard Köfer. „Gerade die Gastro und die Beherbergungsbetriebe leiden unter dem aktuellen Lockdown, verbunden mit Millionenverlusten“. Für Köfer unverständlich, „weil dort umfassende Sicherheits- und Hygienekonzepte vorhanden sind, die auch Geld gekostet haben“.

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